Familienfreundlichkeit für Unternehmen wichtig

von 17. August 2009

Familienfreundlichkeit wird Bestandteil der Unternehmensphilosophie – so die Kernbotschaft einer aktuellen Umfrage der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) unter rund 100 Mitgliedsunternehmen der Region Halle/Saalekreis zur Familienfreundlichkeit in Unternehmen. Über 80 Prozent der befragten Unternehmen sehen sich selbst als familienfreundliches Unternehmen an. Bei zwei von drei Unternehmen ist Familienfreundlichkeit ein Teil der Unternehmensphilosophie. Wesentliches Ziel von Familienfreundlichkeit sei es, die Mitarbeiterbindung zu verbessern.

Laut den Ergebnissen der IHK-Umfrage seien "Erfordernisse der Arbeitsorganisation und vorhandene gesetzliche Regelungen" als weitere Gründe für familienfreundliche Maßnahmen genannt worden. Bei der Hälfte der befragten Unternehmen entstünden durch Mitarbeiter mit kleinen und schulpflichtigen Kindern bzw. durch pflegebedürftige Angehörige keine arbeitsorganisatorischen Probleme. Diese würden durch die Mitarbeiter innerfamiliär gelöst.

Dennoch wirken sich familiäre Belastungen auf die Arbeitsorganisation im Unternehmen aus: "Insbesondere die Pflege von Angehörigen wird immer mehr zum Thema. Dies verwundert nicht, da der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung in der Region zunimmt", so IHK-Geschäftsführerin Dr. Simone Danek. So berichte jedes dritte Unternehmen von Auswirkungen auf die Arbeitsorganisation durch Elternzeit und Betreuungszeiten von Kindern und/oder Angehörigen.
In den Unternehmen werde eine Vielzahl von Maßnahmen angeboten, um Familie und Beruf vereinbaren zu können. Dies gehe von flexiblen Arbeitszeiten, fachlicher Weiterbildung zum Wiedereinstieg nach Elternzeit, familiengerechten Teilzeitmodellen, bis hin zur Unterstützung von Freizeitaktivitäten, Geburtsbeihilfen und Unterstützung bei der Suche von Kindertagesstättenplätzen.

Als sinnvolle politische Maßnahmen zur Verbesserung von Vereinbarkeit von Beruf und Familie würden durch die Unternehmen zum Beispiel die kostenlose Betreuung von Kindergartenkindern, flexiblere Öffnungszeiten von Kindertagesstätten, die Förderung privater Pflege von Angehörigen und die Senkung von Zuzahlungskosten im Pflegefall genannt.