Fernbusse werden immer beliebter

von 15. Februar 2015

Seit der Liberalisierung des innerdeutschen Reisemarktes erfreuen sich Fernbusse immer größerer Beliebtheit. In Zahlen heißt das eine Verdreifachung des Fahrgastaufkommens bis zum Jahr 2013 auf 8,2 Millionen Fahrgäste. Das ist zwar noch weit von der Deutschen Bahn entfernt mit über 2 Milliarden Reisenden. Aber dennoch gerade bei weiten Reisen hat ein Fernbus viele Vorteile:

  • Flexibilität: Durch die steigende Zahl an Anbietern wird das Fernbusnetz immer dichter und auch die Abfahrtsfrequenzen steigen.

  • Komfort: Im Vergleich zu oftmals überfüllten Zügen die zudem häufig Verspätung haben, sind bei den Fernbusanbietern, immer nur so viele Karten pro Fahrt zu vergeben, wie Sitzplätze vorhanden sind.

  • Fair: Viele bieten eine Kostenlose Umbuchung bis kurz vor der Abfahrt an. Hat man also mal verschlafen und schafft es nicht mehr rechtzeitig zum Bus, genügt ein schlichter Anruf beim Anbieter und schon ist die anstehende Fahrt um eine Stunde verschoben. Vorausgesetzt es sind noch Plätze frei.

  • Hilfsbereitschaft: Der Kundenservice ist bei vielen Top. Hat der Bus Verspätung oder hat man einen Anschluss verpasst ist die Hotline des Fernbusunternehmens meistens gut informiert und steht einem mit Rat und Tat zur Seite.

  • Preis: Bustickets sind oftmals deutlich günstiger als die Angebote der Bahn. Hier lohnt sich auch nochmal der Vergleich zwischen einzelnen Anbietern.

Das schlägt sich in der Anzahl der Fernbusverbindungen nieder, die immer weiter steigt (siehe Bild)

Die Bahn bekommt langsam Angst

Die deutsche Bahn betrachtet den Erfolg ihrer Konkurrenten argwöhnisch. Nun plant sie sogar Anfang des Jahres 2015 eine Strategie für eine eigene Busflotte zu präsentieren. Eine Kampfansage an die Fernbusgesellschaften. Doch warum will die Bahn in diesen Markt:

  • Im ersten Halbjahr 2014 sank die Buchungszahl beim Fernverkehr um 2,8 Prozent.

  • Insgesamt kostete die Konkurrenz laut Rüdiger Grube (Vorsitzender DB AG) die Bahn 120 Millionen Euro.

  • Die gesunkenen Spritpreise machen das Busfahren zudem preislich noch attraktiver.

  • Streiks haben das Unternehmen weitere 150 Mill. Euro gekostet. Hinzu kommen Kosten für die Beseitigung von Graffitis und Vandalismus an abgestellten Zügen.

Alles Probleme die die Fernbusanbieter nicht haben was für steigende Gewinne sorgt.

Zusammenschluss von MeinFernbus und Flexbus hat Auswirkungen

Die beiden Marktführer Flixbus und MeinFernbus fusionieren. Damit wollen die beiden Start-Ups den Markt dominieren. Folgende ziele hat sich das neue Unternehmen gesetzt:

  • Eine Verdopplung der Fahrgastzahlen durch die Einrichtung von schnellen Express-Verbindungen, welche dem ICE Konkurrenz machen sollen.

  • 18 bis 20 Millionen Passagiere will das neu gegründete Unternehmen von A nach B transportieren. Dafür steht im Moment eine Flotte von 560 Bussen zur Verfügung.

  • Wichtige Verbindungen wie z.B. Berlin-Hamburg sollen alle 30 min einen Anschluss haben.

  • Die Zahl der Non-Stop Verbindungen soll weiter wachsen und somit den Geschwindigkeitsnachteil zur Bahn reduzieren.

  • In Zukunft soll noch mehr auf Nachtbusse gesetzt werden, da die Bahn diese Verbindungsarten weitgehend einstellt.

  • Durch die neue Marktdominanz soll ein europaweites Verbindungsnetz aufgebaut werden.

Fazit

Mit dem Bus anstatt mit der Bahn zu fahren wird immer attraktiver. Vor allem der unschlagbar günstige Preis wird dazu beitragen, dass die Fernbusse auf der Langstrecke, der Bahn viele Kunden wegnehmen.