Forstwirtschaft für CO2-Speicherung honorieren

von 14. Mai 2021

„Wir brauchen den Wald als Erholungsort, für den Umweltschutz, als Naturraum aber auch als Wirtschaftsraum. Der Wald in Sachsen-Anhalt ist kaputt. Die Rettung des Waldes liegt im Interesse aller Beteiligten. Daher ist der Rückzug des Landes aus dem „Krisenstab Wald“ eine Blamage für die bisherige Landesregierung. Dies zeigt, dass sie kein Interesse daran hat, gemeinsam eine tragfähige Lösung zu finden. Der Wald ist Opfer ideologisierter Politik,“ stellt Lydia Hüskens, FDP-Spitzenkandidatin enttäuscht fest. Es gebe in Deutschland ein bewundernswertes Verhältnis der Menschen zum Wald. Für eine Waldpolitik brauche es aber mehr als eine emotionalisierte Betrachtungsweise.

Die FDP Sachsen-Anhalt mahnt dringenden Handlungsbedarf an. Die Schäden im Forst sind so groß, dass der Wald sich nicht allein überlassen werden darf. Es bedarf eines nachhaltigen Waldumbaus und gezielter Maßnahmen auch in den geschützten Waldgebieten. Sonst können die Gefahren, etwa von Waldbränden und Schädlingsbefall, auf andere Flächen übergreifen.

„Der Waldumbau geht nur zusammen mit der Forstwirtschaft. Sie ist nicht der Gegner,“ stellt der FDP-Wirtschaftsexperte Andreas Silbersack klar. Es müsse einen Paradigmenwechsel geben. „Wir müssen weg von der staatlichen Förderung mit kaum praxistauglichen und ideologisierten Förderrichtlinien,“ so Silbersack. Die Leistungen der Forstwirtschaft für den Umweltschutz und die Klimaschutzleistung müssten anerkannt und honoriert werden. Hierzu der FDP-Politiker: „Wer CO2 emittiert, muss zahlen, wer sie speichert, sollte aus diesen Mitteln Prämien erhalten.“ Dies beträfe auch die Forstwirtschaft.

Folgende Eckpunkte schlägt die FDP vor:

  • Wiederbelebung des Krisenstabs mit allen Beteiligten. „Strategieplan Wald 2030“.

  • Unterstützende Eingriffe für den Waldumbau (Kalkeinbringung – Räumung von Schadholz).

  • CO2-Prämien für die Forstwirtschaft,

  • statt einer, an politisierten Vorgaben orientierten Fördermittelvergabe, Finanzierung aus den CO2-Abgaben und EU-Mitteln. Bis dahin bürokratiearme Vergabe der Fördermittel.

  • Waldumbau an den zu erwartenden Klimabedingungen orientieren. (Wieder-) Aufforstung mit entsprechenden Arten. Nur Bevorzugung, keine pauschale Begrenzung auf heimische Arten.

  • Chancen der Digitalisierung nutzen etwa bei Datenerhebung und -analyse.

  • Kleinprivatwald durch forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse stärken.

  • Stärkung der heimischen Forstwirtschaft durch Förderung der Holzverwendung – Bauen mit Holz im öffentlichen und privaten Bereich.