Franziskusgemeinde begrüßt neue Klosterbrüder

von 15. November 2010

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Mit einem Festgottesdienst wurde am Sonntagnachmittag der Franziskanerbruder Franz-Leo Barden (OFM) als neuer Pfarrer der Pfarrei St. Franziskus in sein Amt eingeführt und tritt damit die Nachfolge von Bruder Martin Domogalla an, der mit seinem 70. Geburtstag als Pfarrer ausschied. Zudem wurden drei neue Franziskaner-Brüder begrüßt. Insgesamt werden nun fünf Brüder im Franziskanerkloster in Halle leben und arbeiten. Ein Neuanfang, der einherging mit einer Sanierung von Kirche und Klosteranlagen. Eine bewusste Entscheidung der Franziskaner, die aber lange überlegt wurde. Denn noch vor vier Jahren war eine Schließung des halleschen Klosters nicht ausgeschlossen. Schwierig war es, Klosterbrüder zu finden.

Doch schwierig ist es für die katholische Kirche auch, neue Schäfchen zu finden. Angesichts von 123.000 Kirchenaustritten allein im letzten Jahr stehe die Kirche vor einer großen Umbruchzeit, meinte Pfarrer Barden in seiner Einführungspredigt. „Das Fundament wackelt.“ Dies aber habe Jesus im Evangelium vorausgesagt. „Es wird die Zeit kommen, in der von allem, was ihr seht, nicht ein Stein auf dem andern gelassen wird, der nicht zerbrochen werde.“ Doch Lösungsvorschläge gebe er gleich mit an die Hand: „lasst euch nicht verführen und seid standhaft.“ Umbruch, das bedeute so manches breche. „Das ist eine Realität, der wir uns stellen müssen. Davon sollten wir uns nicht verängstigen lassen, weil Gott mit uns ist.“ Gott werde das Kirchenschiff schon durch die Stürme leiten.

Zur St. Franziskus-Gemeinde gehört auch die Stadt Schkeuditz. Deren Bürgermeister Jörg Enke erhofft sich nun, dass das Gemeindeleben in seiner Stadt auch wieder aufblüht und die Jugend zurückkommt. Die Bedingungen seien gut. Die Grüße von Bischof Gerhard Feige überbrachte Ordinariatsrat Ulrich Lieb vom Bistum Magdeburg, der Weisheit, Mut, Gelassenheit und Elan wünschte und von der Freude des Bischofs berichtete, als er von der Neubesetzung des Klosters hört. „Er strahlte so wie heute die Sonne“, sagte Lieb angesichts der durch die Oberlichter scheinende Sonne. Für die deutsche Franziskanerprovinz sprach Bruder Michael Blasek, Definitor und Junioratsleiter. Man habe die Präsenz im Osten Deutschlands nicht schwächen wollen und wage deshalb den Neuanfang. Auf die Zusammenarbeit freue man sich, sagte die Pastorin der benachbarten evangelische Luthergemeinde Mechthild Lattorf. Das ökumenische Miteinander sei eine gute gewachsene Tradition. „Uns verbindet mehr als uns trennt“, so die Pastorin. Auch aus Tschechien war Franziskaner-Besuch gekommen. Bruder Antonius überbrachte die Glückwünsche. Seit mehr als 30 Jahren sei man in Kontakt mit den Hallensern, viele gemeinsame Projekte seien aus dieser Zusammenarbeit heraus entstanden.

Die fünf Franziskanerbrüder in Halle sind Krankenseelsorger Wolfgang Schönberg, Marc Könemann, Bernhard Igges, Schulseelsorger Pascal Sommerstorfer und Franz-Leo Barden als neuer Pfarrer.