Fußball und Antisemitismus

von 19. August 2009

Nur ganz knapp verpasste der Hallesche FC in der vergangenen Saison den Aufstieg in die 3. Bundesliga. Für die Fans des HFC wäre das endlich wieder eine gute Schlagzeile gewesen, denn der Club hat in der Vergangenheit viel zu oft für negatives Aufsehen gesorgt. Die „Juden Jena”-Rufe bei einem Spiel gegen Carl Zeiss Jena stehen stellvertretend für eine zweifelhafte Fankultur des Fußballs nicht nur an der Saale mit offenbar größerem antisemitischen Potenzial.

Christian Hirsch und Alex Feuerherdt von der Faninitiative „IN DEN LAUF – Fußball, Fans, Kultur” (ein Gruppe der “Aktion 3. Welt Saar") wollen in ihrem Vortrag am 21. August um 20 Uhr im Stadthaus am Markt in Halle (Saale) aufzeigen, wie Antisemitismus auch im Fußball der DDR verankert war und sich immer wieder durch Parolen und aggressive Zwischenfälle in und um die Stadien herum manifestierte. Aber auch eine Brücke zu den gegenwärtigen Antisemitismus-Problemen im (ost)deutschen Fußball soll geschlagen werden. Daneben zeigen sie Handlungsperspektiven auf, wie der Fußball trotz des seltsamen Schweigens von Fans und Fußballfunktionären als sauberer und toleranter Sport gelebt werden kann.

Eine Veranstaltung im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung “Das hat’s bei uns nicht gegeben” zum Antisemitismus in der DDR, gefördert durch die Hallianz für Vielfalt. Die Ausstellung ist noch bis zum 04. September 2009 im Ratshof in Halle (2. Etage) zu sehen.