Gefäßtag im Diakonie-Krankenhaus Halle

von 19. Oktober 2009

Anlässlich des bundesweit stattfindenden Gefäßtages zeigt das Diakoniekrankenhaus in Halle (Saale) am Samstag, 24. Oktober, zwischen 9.30 Uhr und 13 Uhr erstmals ein überlebensgroßes begehbares Arterienmodell. Es ist 500 Kilogramm schwer, acht Meter lang und mehr als zwei Meter hoch. Damit wollen die Fachärzte der Klinik für Gefäßchirurgie interessierten Patienten und Bürgern eine seltene Möglichkeit bieten, sich den Aufbau von Gefäßen sowie ihre Therapie zu veranschaulichen. Wer durch das Riesen-Organ hindurchgeht, dem werden unter anderem zwei Therapievarianten bei Gefäßverengungen gezeigt: der Stent und der Bypass. Beide werden bei Operationen zwar häufig angewendet, dennoch haben Patienten oft nur eine verschwommene bildliche Vorstellung von ihnen.

Schwerpunkt der Veranstaltung, die von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie alljährlich durchgeführt wird, ist diesmal das Aortenaneurysma. Es tritt vor allem bei älteren Patienten auf. Bleibt es unentdeckt, kann es platzen – mit lebensgefährlichen Folgen. Wirksam vorbeugen könnte man mit einer Reihenuntersuchung, genauer mit einem Ultraschall-Screening, wie es in den USA und Großbritannien bereits praktiziert wird. Damit konnte dort die Sterblichkeitsrate erheblich gesenkt werden. Deshalb verfolgt die Gesellschaft für Gefäßchirurgie das Ziel, diese Untersuchung auch in Deutschland als Kassenleistung für Patienten ab dem 65. Lebensjahr einzuführen. Sie ist effektiv, ungefährlich und mit wenig Aufwand verbunden. Deshalb wird den Besuchern des Gefäßtages auch die Möglichkeit für eine kostenlose Ultraschalluntersuchung der Bauch-Aorta angeboten. Um eventuelle Wartezeiten zu verkürzen, wird ein Film über arterielle Verschlusskrankheiten gezeigt.

„Gefäßerkrankungen nehmen vor allem im Alter zu. Deshalb wollen wir als Klinik präsent sein und allen Interessierten hilfreiche Informationen zur Vorbeugung geben und auch Behandlungsstrategien aufzeigen“, sagt Dr. med. Walter Lindemann-Sperfeld, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, der gemeinsam mit seinen Kollegen an diesem Tag für Gespräche und Fragen zur Verfügung steht. Darüber hinaus wird es am Gefäßtag zwei Vorträge geben: Um 9.30 Uhr spricht Dr. Walter Lindemann-Sperfeld in der 1. Etage des Foyers am Haupteingang, Adovkatenweg 1, zum Thema „Der Mensch ist so alt wie seine Gefäße“. Bei Bedarf wird der Vortrag gegen 10 Uhr wiederholt. Außerdem spricht Dr. Walter Lindemann-Sperfeld um 12.30 Uhr ebenfalls in der 1. Etage des Foyers am Haupteingang, Advokatenweg 1, zum Thema: „Krampfadern – Schicksal oder behandelbare Erkrankung?“