Geschmäcker sind verschieden

von 11. April 2014

Genussmittel werden in Deutschland nicht nur geschickt umworben, sie werden gekonnt kombiniert, ob in Form von mehreren Lebensmitteln oder Aktivitäten. Sodass Popcorn mittlerweile aus Tradition im Kino gegessen wird, weil es eben dazu passt, genauso wie man zum Stück Kuchen eine Tasse Kaffee oder Tee genießt. Aus Gewohnheiten heraus weiß die Gesellschaft, welche Lebens- und Genussmittel zu kombinieren sind; was geht und was nicht geht.

Denkt man beispielsweise an ein Glas Wein, so bringt man es ganz automatisch auch mit einer Käseplatte und Trauben in Verbindung. In Kombination mit edler Schokolade erscheint Wein noch als ungewöhnliches Geschmackserlebnis, doch erste Portale wie mydays laden zur Verkostung solch ungewöhnlicher Kombinationen ein, um die Gesellschaft ranzutasten und auf den Geschmack zu bringen. Im Laufe der Zeit werden solche Zusammenstellungen dann weniger beträchtlich und schließlich zur Gewohnheit. So machen sich auch erste Anbieter der Genussbranche der Zigarren Gedanken und schlagen den Konsumenten vor, welches Getränk sich geschmackstechnisch am besten zur auserwählten Zigarre anbietet. Dabei ist niemand gezwungen, Produkt x mit Produkt y zu verbinden, doch die Gesellschaft lässt sich die Entscheidung gern abnehmen, ist experimentierfreudig und eignet sich diese Kombinationen an.

Dabei sind Geschmäcker verschieden

Ob süß, sauer, salzig oder bitter – der Sinneseindruck Geschmack ist sehr fein und bei jedem Menschen sehr individuell ausgeprägt, wie hier ganz ausführlich erklärt. Kurz gefasst kommt es zu 80% auf den Geruchssinn an, denn durch den Rachen gelangen viele winzige Bestandteile der Nahrung von hinten in die Nase. Dort reizen sie die Riechrezeptoren, die wesentlich ausgeprägter als die Geschmacksrezeptoren sind, die wiederum von den Genen abhängig sind.

Lautdiesem Bericht auf focus.de werden die Gene schon während der Schwangerschaft bedeutsam geprägt. Davon abzuleiten ist natürlich auch, dass bekannte Geschmackskombinationen, die sich der Mensch im Laufe der Zeit von seinem sozialen Umfeld aneignet, später aus Gewohnheit heraus als gut oder schlecht empfunden wird und das macht sich vor allem die Genussindustrie zum Vorteil.