Greenpeace-Proteste gegen Atomkraft

von 21. September 2009

Wie sieht die Versorgung mit elektrischer Energie in der Zukunft aus? Derzeit kommen 23 Prozent des Strom in Deutschland aus Atomkraftwerken. Der Anteil erneuerbarer Energien steigt zwar, liegt jedoch nur im einstelligen Bereich.

Kann aber Deutschland auf Atomkraftwerke verzichten? Greenpeace meint: ja. Am Samstag haben Vertreter der Organisation auf dem Marktplatz in Halle (Saale) für die Abschaltung von Atomkraftwerken protestiert. Dabei verteilten sich kleine (natürlich nicht echte) Brennstäbe. Ein Castortransport rollte über den Marktplatz.

Die Initiatoren wiesen auf die noch ungeklärte Frage der Endlagerung hin, die Gefahren und die Sicherheitsprobleme in Kernkraftwerken. Bei den Hallensern stießen sie dabei überwiegend auf Zustimmung. Das mag sicher auch daran liegen, dass vor allem den älteren Hallensern noch der Zwischenfall von Tschernobyl im Gedächtnis ist. Kein Gemüse aus dem Garten solle man essen, die Kinder dürften nicht draußen spielen, wurde damals gewarnt. Und das nächste Atomkraftwerk liegt einige hundert Kilometer entfernt. Mitarbeiter in Atomkraftwerken werden wohl die wenigsten kennen.

Gelegen kam den Initiatoren der Wahlkampf. Denn um die Ecke hatte die FDP ihren Stand aufgestellt. Die Liberalen sprechen sich für eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke aus und wurden deshalb mit einem Atomfass beglückt.