Halle unterstützt Jugend-Projekte

von 3. August 2009

(ens) Halle tut zu wenig für die Jugendlichen. Vorwürfe, die man immer wieder hört. Vor kurzem wurden einige Projekte für Senioren gestartet. Und nun kümmert sich die Stadtverwaltung auch um den Nachwuchs. Am Montag hat Tobias Kogge, Beigeordneter für Jugend, Schule, Soziales und kulturelle Bildung, Fördermittelbescheide im Rahmen des Bundesprogramms „STÄRKEN vor Ort“ übergeben. Elf Projekte mit einer Gesamtfördersumme von 79.500 Euro erhielten schließlich für das Förderjahr 2009 den Zuschlag. Laut Kogge habe man dabei maßgeblich auf die Nachhaltigkeit geachtet. Insgesamt wurden 28 Projektideen mit einem Fördervolumen von über 220.000 Euro eingereicht.

Vor allen in den sozialen Brennpunkten der Stadt sind die Projekte angesiedelt. Die INT GmbH startet in Heide-Nord mit Jugendlichen Gartenbau- und Kochprojekte. Michael Blumberg will sich vor allem um drogenabhängige Jugendliche kümmern, mit ihnen eine Trommelgruppe aufbauen und das Selbstbewusstsein der Jugendlichen stärken. Mit Sport will sich der Shorai-Do Kempo e. V. an die Jugendlichen heranpirschen. „Auf den Punkt gebracht. Denken kann nicht schaden“, heißt das Projekt und soll über die Wichtigkeit von Bildung informieren.

Arbeit mit Migranten steht beim Eine-Welt-Haus im Mittelpunkt. Vor allem die Sprachfähigkeiten der Eltern soll verbessert werden. Denn vielfach lernen erst die Kinder in Kita und Schule deutsch, fungieren schließlich als Dolmetscher für die Eltern. In dem Projekt sollen die Migranten deutsch lernen und auch im Umgang mit den Behörden gestärkt werden. Ein Projekt, das besonders Sozialdezernent Tobias Kogge ans Herz gewachsen. Zwar biete auch die Stadt Sprachkurse an. Diese würden aber bei Weitem nicht ausreichen. Ebenfalls der Integration wendet sich SPI zu. „Integration ab er ersten Lebensstunde“ heißt das Projekt und will ausländische Eltern vor allem Hilfestellungen bei der gesundheitlichen Erziehung ihrer Kinder und im Umgang mit Ärzten und Behörden geben. Integration durch Kultur und Theater hat sich das Aktionstheater Halle auf die Fahnen geschrieben. Dabei sollen die Jugendlichen auch dazu erzogen werden, in bestimmten Situationen ruhig zu bleiben und auf Gewalt zu verzichten.

Einen Info-Hot-Spot will Natalia Mielke-Zagruzina ins Leben rufen. An den Infoständen an Schulen soll über Stipendien, Berufsorientierung und Fördermöglichkeiten informiert werden. Vorgesehen sind zudem Workshops. Die Arbeiterwohlfahrt will mit den Jugendlichen eine digitale Bewerbungsmappe erstellen und dabei helfen, die jungen Menschen mehr Selbstbewusstsein zu geben.

Der IDEAL e. V. wird eine Koordinierungsstelle für ehrenamtlich engagierte Freizeitassistenten in Halle-Neustadt aufbauen. Jugendliche sollen so die Möglichkeit bekommen, in die Behindertenarbeit reinzuschnuppern. Die jungen Leute sollen Behinderte in der Freizeit begleiten, zum Beispiel spazieren gehen oder gemeinsame Kurse absolvieren. Den 12 Prozent der halleschen Jugendlichen ohne Schulabschluss will sich ein Projekt des CVJM zuwenden. Dazu wird ein gemeinsames Projekt mit einer Schule in Heide-Nord gestartet. Auch die Eltern sollen mit einbezogen werden. Und die gemeinnützige Arbeitsgruppe von Johannes Pfeil wendet sich den Lernschwächen der Jugendlichen zu.