Hallesche Studentin erhält Preis für Predigt über Engel

von 1. Oktober 2010

Die hallesche Theologiestudentin Emilia Handke erhält den Sonderpreis 2010 "Beste Predigt für nichtkirchliche Anlässe". Damit geht erstmals einer der angesehenen Predigtpreise des Verlags für die Deutsche Wirtschaft AG nach Halle. Die nicht dotierte Auszeichnung besteht aus einer Bronzeskulptur. Der Preis wird am Buß- und Bettag, 17. November 2010, in der Bonner Schlosskirche (Universitätskirche) verliehen.

Emilia Handke hielt ihre Predigt über Engel im Rahmen eines Homiletischen Hauptseminars (Predigtlehre), das sie im Wintersemester 2008/09 bei Prof. Dr. Anne Steinmeier an der Martin-Luther -Universität Halle-Wittenberg (MLU) besuchte. Thema des Seminars war "Erzählend predigen anhand biblischer Figuren aus der Weihnachtsgeschichte". Es sollte sozusagen die großen Figuren der Bibel "zur Sprache bringen".

"Ich habe mir die Figur des Engels ausgesucht, weil über ihn eigentlich nichts gesagt wird, er verkündet nur immer", sagt Emilia Handke. Zudem sei die Angelologie im Rahmen der wissenschaftlichen Theologie ja eher ein skeptisch beäugtes Thema, so die Theologiestudentin. "Im Gegensatz dazu sprechen aber so viele Menschen über Engel, die von sich selber vielleicht gar nicht sagen würden, dass sie an eine transzendente Größe wie Gott glauben. Das fordert einen dann natürlich."

"Dann war ich überrascht, als ich erfuhr, dass ich diesen Preis bekomme", sagt die 24-Jährige. "Am meisten freue ich mich darüber, dass die Stimme meiner Predigt zu den Menschen, die zur Jury gehören, durchgedrungen sein muss." Die angehende Pastorin sieht die Auszeichnung als eine große Ermutigung und Wertschätzung. "Natürlich fällt das auch positiv auf unser Seminar zurück, das mir sehr viel Freiraum für das Ausprobieren der eigenen theologischen Stimme gegeben hat."

Emilia Handke kommt ursprünglich aus Mecklenburg, sie hat in Rostock auf dem Christophorusgymnasium das Abitur abgelegt und dann angefangen, Evangelische Theologie und Philosophie in Leipzig, Straßburg und jetzt Halle an der Saale zu studieren. Sie ist Stipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung. Praktika absolvierte sie zum Beispiel am Volkstheater Rostock, in der Kirchgemeinde Laage-Polchow (Mecklenburg) und am Goetheinstitut Jerusalem.

Mit dem 2000 erstmals ausgelobten Predigtpreis will der Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG die Redekunst in den Kirchen fördern. Die dreizehnköpfige ökumenisch besetzte Jury umfasst Theologinnen und Theologen sowie Publizisten. Sie steht unter dem Vorsitz von Oberkirchenrat Udo Hahn (Hannover), Medien und Publizistik-Referent der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Der Predigtpreis ist die ökumenische Auszeichnung für diese herausragende Form der öffentlichen Rede. Er beinhaltet zwei Zielsetzungen: die Prämierung und öffentliche Würdigung einzelner Predigten und das kostenfreie Bereitstellen von Predigten in der Datenbank auf dieser Homepage:
www.predigtpreis.de