Halloren siegen im Fischerstechen

von 30. August 2009

(ens) Es war eigentlich schon fast so etwas wie eine Premiere. Denn schon lange ist es her (Halloren-Vorstand Steffen Kohlert meinte gar, es wäre 1694 gewesen), dass zwei Halloren-Boote im Finale des traditionellen Fischerstechens standen. Und damit war auch klar: die Salzwirkerbrüderschaft im Thale zu Halle gewinnt endlich wieder einmal das Spektakel auf der Saale.

Aufmerksamen Besuchern wird es aufgefallen sein: der Sieger heißt – wie im Vorjahr – Jens Thürmer. Der trat im letzten Jahr für die Wasserwacht an. Weil er aber auch Hallore ist, setzte er seine Kräfte in diesem Jahr für die Bruderschaft ein. Und es war ein spannendes Finale. Mit seinem Gegner Andreas Koch kämpfte er verbissen um den Sieg. Keiner von beiden fiel bei den Kämpfen ins Wasser, mit akrobatischen Einlagen konnte das Gleichgewicht gerade so noch gehalten werden. Koch patzte zwar, stürzte ins Boot. Aber die Schiedsrichter entschieden: weitermachen. Als er nach weiteren Versuchen erneut ins Boot fiel, war für ihn dann aber Schluss und Thürmer behält den Titel. Und der Unterlegene nahm dann doch noch ein Bad in der Saale. Für Jens Thürmer gab es indes den Siegerkranz, einen Kuss der Halloren-Braut und ein Fass Bier.

Beim Fischerstechen kämpfen zwei Männer mit stumpfen Lanzen gegeneinander und müssen versuchen, sich gegenseitig vom Boot zu stoßen. Die Halloren verrieten noch einige Geheimnisse. So ist die Stange aus gewachsenem Holz, damit man sich keine Splitter zieht. Und Bretter der Lanze sind mit Leder umkleidet. “Damit können die blauen Flecken in Grenzen gehalten werden”, so Steffen Kohlert.