HFC-Fans verabschieden sich vom “Wabbel”

von 5. Juni 2010

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Zum letzten Mal war das alte Kurt-Wabbel-Stadion in Halle (Saale) mit Leben gefüllt. Mit einem Fest haben die Fans und ihre Familien, aber auch einfach nur neugierige und interessierte Hallenser Abschied genommen vom “Wabbel”. In den nächsten Tagen beginnt der Abriss. Für 17,5 Millionen Euro wird ein neues Stadion gebaut.

Und vom alten Stadion? Konnte man sich einige Erinnerungsstücke mitnehmen. Zum Beispiel ein Stückchen Rasen. Der wurde für einen guten Zweck verkauft. Das Geld geht an den Verein zur Förderung krebskranker Kinder. Das erste rund 15 mal 30 Zentimeter große Rasenstück stach Sozialdezernent Tobias Kogge aus. Mit Ameisenbeilage. Versteigert wurden zudem die alten Sitzschalen.

Auf dem Feld wurde zum letzten Mal Fußball gespielt. Fanmannschaften trafen aufeinander, doch auch Gruppierungen anderer Clubs waren da. Highlight war das Spiel einer HFC-Oldie-Auswahl mit Olaf Leja, Hartmut Meinert, Ulli Rothe und Thilo Zscheile gegen eine Fanauswahl. Am Abend stand dann auch der Sieger der Turnierserie fest. Die Jungs vom Dornröschen aus Halle-Neustadt holten sich den Pokal vor der Saalefront.

Beim Torwandschießen, Wände hatten der Fanszene e.V. und der Verein Fußball ohne Gewalt aufgestellt, konnte sich der künftige HFC-Nachwuchs schon einmal probieren. Außerdem gab es Bogenschießen, Dreiradwettrennen, eine Hüpfburg und viele weitere Angebote.

Mit dem Bau der einst “Kampfbahn” genannten Arena wurde 1921 begonnen. Die Einweihung war nach Finanzschwierigkeiten 1936. Zu DDR-Zeiten erhielt sie den Namen des Kommunisten Kurt Wabbel. Wie dringend eine Sanierung oder ein Neubau sind, zeigt ein Blick ins Innere des Stadions. Wildwuchs, bröckelnde Treppen und lose Sitze machen die Tribünen zur Unfallgefahrenstelle.

Im August 2011 soll dann das neue Stadion eingeweiht werden. Unter welchem Namen ist noch unklar. Die Stadt hat die Namensrechte ebenfalls mit Angeboten. Der bisherige Name ist nicht unumstritten. Zwar saß Wabbel tatsächlich im KZ Buchenwald und starb hier. Doch soll er dort mit der SS als Funktionshäftling zusammengearbeitet und sich an jugendlichen polnischen Häftlingen vergangen haben.