Himmelfahrtsgottesdienst: Ballons steigen in den Himmel auf

von 13. Mai 2010

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“Ich wünsche mir …” – rund 100 Luftballons stiegen am Donnerstagabend in den Himmel über Halle (Saale) auf. Alle waren versehen mit Wünschen der Hallenser, die das Krankenhaus Martha Maria in Dölau gesammelt hatte. “Ich wünsche mir, dass Kinder, die nicht genug zu essen haben, satt werden”, war da zu lesen oder “Ich wünsche, dass meine Familie und ich immer gesund bleiben” und “Ich danke Gott, dass ich glücklich sein kann.”

Die Aktion war Teil des Himmelfahrtsgottesdienstes, der in diesem Jahr unter dem Motto “In den Himmel fallen” stand. Himmel. Da haben die Amerikaner und Engländer etwas einfacher, gibt es doch dort Sky und Heaven, wie Winfried Müller vom CVJM bei der Einleitung sagte. Er erinnerte an Jury Gagarin, der nach seinem ersten Flug ins Weltall sagte, er habe Gott nicht gesehen. “Gott ist überall. Gottes Wirklichkeit ist mitten unter uns”, so Müller.

Die Begrüßung für die Stadt übernahm Kulturdezernent Tobias Kogge, der auf die Geschichte einging. “Es ist etwas Besonderes, hier auf dem Markt mit vielen Menschen zu sehen. Denn hier ist etwas Besonderes passiert. Zwischen Karfreitag und Ostersonntag wurde das alte Rathaus von Bomben getroffen. Heute stehen wir auf den Mauern des alten Rathauses.” Das man hier stehen kann, dass es die Stadt noch gibt, sei “Menschen zu verdanken, die an diesen Tagen nachdachten und Halles Gesicht gerettet haben.” Halle brauche kein vorgekleistertes Gesicht, keine Kulisse wie Dresden, “Halle ist original”, so Kogge.

Ein Viertel aller Südkoreaner gehört dem christlichen Glauben an. Über dieses Leben berichtete Jeong ob Han-Pauk vom der koreanischen Gemeinde Halle. Sie berichtete von Gottesdiensten, die schon morgens um 5 stattfinden. Von Christen die für Obdachlose kochen oder in Waisenhäusern und Altenheimen die Haare schneiden. Denn in der koreanischen Tradition liegt es, Respekt zu Ältern zu haben. Schwieriger sei es für die Christen in Nordkorea. Dort gebe es zwar Kirchen (insgesamt vier Gotteshäuser), doch eine wirkliche Religionsfreiheit gebe es nicht.

Die Predigt des Tages hielt Johanneskirchen-Pfarrer Gerry Wöhlmann, der angesichts von gefüllten koreanischen Kirchen in den Morgenstunden doch überrascht war. “Wir müssen was tun , damit unsere Kirchen auch geöffnet sind, damit man um fünf Gottesdienst feiern kann.” In seiner Predigt berichtete er von einem Mann, der Glaubenszweifel hatte und auf die Reise zu einem heiligen Ort geschickt wurde. Dem Publikum rief er zu “Gott ist überall. Wir müssen ihn nur wahrnehmen.”

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