Jugendliche feiern den Start ins Erwachsenenleben

von 8. Mai 2010

Es war eine “Maßnahme zur Gesundung der politischen Lage in der DDR”, als 1953 auf Beschluss Moskaus hin in der DDR die Jugendweihe eingeführt wurde. Heute nehmen Statistiken zufolge 40 Prozent aller ostdeutschen Jugendlichen noch immer an der Jugendweihe teil, der Feier die den Start ins Erwachsenenleben markieren soll. Die religiös gebundenen Jugendlichen machen mit Firmung oder Konfirmation mit.

Seit einigen Jahren gibt es in Halle auch ein weiteres Angebot: die Jugendfeier. Organisiert wird sie zwar vom Bistum Magdeburg und bezieht sich auf das humanistisch-christliche Fundament. Doch das Angebot richtet sich bewusst an Jugendliche, die in keiner Kirche sind. Und das wird auch ernst genommen, so die Veranstalter.

Am Samstag fanden in der Moritzkirche in Halle wieder zwei dieser Jugendfeiern statt. 52 Jugendliche waren dabei, doppelt so viel wie im vergangenen Jahr. Und wie bei Jugendweihe, Firmung und Konfirmation waren Eltern, Großeltern, Bekannte und Freunde anwesend.

In einen Koffer legten sie Dinge, die in ihrem bisherigen Leben wichtig waren und die sie nun nicht mehr brauchen. Vor allem Plüschtiere verschwanden in der “Schatzkammer”, wie es Seelsorger Reinhard Feuersträter nannte. Im Anschluss zündeten die Teilnehmer an der Osterkerze ihre eigenen gestalteten Kerzen an und formulierten Wünsche für die Zukunft. “Endlich als Jugendlicher und nicht mehr als Kind angesehen werden”, meinte einer der Jungs, “auch wenn ich mich manchmal noch kindisch benehme.” Denn im Gegenzug zu anderen Feiern zum Start ins Erwachsenenleben reden hier nicht hauptsächlich andere. Bei der Jugendfeier kommen die Jugendlichen selbst zu Wort.




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