Kann man als Arbeitnehmer eigentlich vermögend werden?

Kann man als Arbeitnehmer eigentlich vermögend werden?
von 2. November 2018

Jeder Dritte verdient weniger als zehn Euro die Stunde

Jeder Dritte Arbeitnehmer in Sachsen-Anhalt verdient weniger als zehn Euro pro Stunde. Wenn das verfügbare Nettoeinkommen betrachtet wird, sieht die Sache ebenfalls nicht mehr so rosig aus. Nach Abzug der Sozialversicherungen sowie Lohnsteuer und Soli bleiben für einen alleinstehenden 35-Jährigen gerade einmal knapp über 2.000 € monatlich übrig. Familien mit Kinderhaben zwar weniger Abzüge, allerdings auch entsprechend höhere laufende Kosten.

Brisant wird es beim Thema Altersvorsorge. Vom Staat wird gefordert, dass sich die Menschen zu einem guten Teil selbst um ihre Altersvorsorge kümmern sollen. Bei Nettoeinkommen um die 2.000 € ist das jedoch einfacher gesagt als getan. Viele schauen daher eher missmutig in die Zukunft.

Mit Disziplin können sich Arbeitnehmer dennoch ein kleines Vermögen aufbauen

Reich kann man mit einer normalen Arbeit im Angestelltenverhältnis nicht werden. Dennoch ist es möglich, zumindest so viel Geld zu sparen, um zumindest einen würdigen Altersabend zu verbringen. Relativ niedrige Lebenshaltungskosten wie vergleichsweise niedrige Mieten und Immobilienpreise können dabei helfen. Wichtig ist, rechtzeitig mit dem Sparen zu beginnen. Es müssen auch keine abenteuerlichen Börsengeschäfte getätigt werden, um etwas mehr aus dem Ersparten zu machen.

Im ersten Schritt gilt es, keine Schulden zu machen

Wer seinen Konsum auf Kredit stützt, wird es schwer haben beim Sparen. Wer einen Kredit zu laufen hat, sollte zusehen, dass dieser so schnell wie möglich abgezahlt wird und möglichst kein neuer Verbraucherkredit aufgenommen wird. Das ist besser, als zu versuchen nebenbei etwas zur Seite zu legen.

Der Grund: Die Zinsen für die Kredite sind regelmäßig höher, als die Zinsen auf Sparanlagen. Ausgenommen von diesem Rat sind natürlich Immobilienkredite für das eigene Heim zur Altersvorsorge. Das eigene Haus oder die eigene Wohnung gilt immer noch als einer der wichtigsten Bausteine für die Altersvorsorge.

Im zweiten Schritt sollte eine Reserve aufgebaut werden

Wer seine Schulden im Griff beziehungsweise abgebaut hat, kann anfangen sich eine Rücklage zu bilden. Hierzu ist hilfreich einen Finanzplan zur erstellen, in dem alle Ausgaben wie Miete, Versicherungen, Kosten für das Auto und zum Leben sowie alle Einnahmen eingetragen werden. Das Ziel ist es unter dem Strich ein Plus zu erreichen, dass beispielsweise auf einem Tagesgeldkonto angelegt werden kann. Mit einer eisernen Reserve von drei Nettoeinkommen ist es beispielsweise möglich überraschend notwendige Ausgaben, etwa eine Autoreparatur oder die dringend notwendige Abschaffung einer neuen Waschmaschine problemlos ohne Dispo oder neuen Verbraucherkredit zu stemmen, was wiederum Zinsen spart.

Wenn am Ende des Monats regelmäßig mehr Ausgaben als Einnahmen zu Buche stehen, muss etwas korrigiert werden. Das kann auf der Ausgabenseite sein, in dem bestimmte Ausgaben eingespart werden oder auf der Einnahmenseite, in dem versucht wird, diese wenn möglich zu erhöhen. Daneben können auch ein Teil der Weihnchts- oder Urlaubsgratifikation zur Seite gelegt werden.

Flexible Sparanlagen wählen

Beim Sparen kommt es darauf an flexibel zu bleiben. Unverhofft kommt oft im Leben. Wenn das Ersparte beispielsweise über einen sehr langen Zeitraum in Festgeld angelegt wird, ist es nicht möglich auf besondere Ereignisse im Leben, bei denen etwas Geld benötigt wird zu reagieren.

Die vorzeitige Auflösung eines Festgeldkontos ist in der Regel mit einem Zinsverlust verbunden. Besser sind daher kurzfristige Festgeldanlagen oder ein Tagesgeldkonto, auch wenn die Zinsen derzeit sehr niedrig sind. Bei einer Zinserhöhung in der Zukunft, kann das Geld dann ebenfalls besser verzinst angelegt werden. Ein Teil des Geldes kann auch in Aktien angelegt werden.

Bei den oft empfohlenen ETFs (Exchange Traded Funds) ist jedoch ebenfalls die Laufzeit des Fonds zu beachten. Anteile an ETFs sind einserseits wesentlich weniger flexibel als Investments in einzelne Aktien. Andererseits bieten ETF-Sparpläne die Möglichkeit, staatliche Zuschüsse zu beantragen.

Mit einem kleinen Teil des Ersparten können Anleger, je nach persönlicher Risikoneigung auch versuchen, etwas spekulativer anzulegen. Hier bieten sich zum Beispiel Optionen, CFDs auf Aktien oder Rohstoffe, aber auch Echtgeldspiele und Wetten an.

Für eine Übersicht über seriöse Online Broker oder Casino Apps gibt es im Netzt zahlreiche Testberichte, die auch Erfahrungen anderer Nutzer beinhalten. Wichtig ist jedoch, dass nur das Geld spekulativ angelegt wird, dass man im ungünstigsten Fall auch bereit wäre zu verlieren, da es sich um hochriskante Anlagen handelt.

Die hochriskanten CFDs und Echtgeldspiele haben heutzutage längst ihr Schmuddelimage abgelegt und werden selbst von seriösen Beratern als alternative Spekulationsinstrumente in Betracht gezogen.