Keine Fahrverbote gegen Stickstoffdioxid

von 6. März 2013

Bestätigt wurde dies unlängst auch durch die EU-Kommission: Unter den 33 Städten, die sie wegen zu hoher Stickoxid-Emissionen (NOx) kritisiert hatte, sind sowohl Kommunen mit strengster Umweltzone (Zufahrt nur mit grüner Plakette) als auch solche ohne Fahrverbote. Das Potenzial von Umweltzonen zur Schadstoffreduzierung ist somit äußerst gering bis nicht vorhanden. „Es gibt genügend intelligente Möglichkeiten, die NOx- und auch die Feinstaubbelastung zu reduzieren. Die Automobilindustrie muss endlich mit schadstoffärmeren Motoren in allen Fahrzeugklassen auf den Markt“, sagt ADAC Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker. „Fahrverbote sind ideologisch geprägt und führen nicht zum Ziel, das zeigen die Erfahrungen mit den Umweltzonen in Deutschland klar und deutlich.“

Um die Luftqualität langfristig zu verbessern, fordert der ADAC sinnvolle und wirksame Maßnahmen, ohne die Mobilität der Menschen einzuschränken:

· Die zügige Entwicklung schadstoffärmerer Motoren muss vorangetrieben werden. So ermöglicht es die schon heute verfügbare Motorentechnik, die Stickoxidemissionen (NOx) wirksam auf ein unbedenkliches Niveau zu reduzieren. Gefordert ist die Automobilindustrie, die NOx-Werte von Diesel-Pkw – die Hauptverursacher von NOx im Straßenverkehr – deutlich zu verringern und dabei mindestens das niedrige Emissionsniveau von Euro 4-Pkw mit Ottomotor zu erreichen.
· Auch die Politik kann durch die Förderung von Fahrzeugen mit niedrigem NOx-Ausstoß im Rahmen der Kfz-Steuer zur Luftverbesserung beitragen.
· Grüne Wellen und intelligente Verkehrsleitsysteme sorgen für flüssigeren Verkehr. Untersuchungen zeigen, dass die NOx-Emissionen dadurch um mehr als 30 Prozent verringert werden können.
· Durch die Nutzung alternativer Antriebe wie etwa Erdgas können auch kommunale Flotten einen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität leisten.