Kröten ziehen zu den Kreuzer Teichen

von 18. April 2011

Ein Schauspiel ist alljährlich an der Talstraße in Halle (Saale) zu erleben. Von der Saaleaue aus wandern Frösche und Kröten zu den Kreuzer Teichen. Doch eine Barriere gibt es, die Talstraße. Deshalb wurde hier ein Zaun aufgestellt, an dem alljährlich Studenten die Amphibien einsammeln und auf die andere Seite der Straße bringen. Dann geht es weiter zu den Leichgewässern.

750 Tiere waren es in diesem Jahr an der Talstraße, weitere 450 kamen von den Seitentälern, wie Privatdozent Dr. Wolf-Rüdiger Große vom Institut für Biologie/Bereich Zoologie sagte. Seit 1993 die ersten provisorischen Hilfen eingebaut wurden, hat sich der Bestand deutlich erhöht. So habe es Jahre gegeben, an denen es lediglich 100 Tiere gab.

Die Kreuzer Teiche sind eines der artenreichsten Stadtbiotope mit jeweils zwei Molch- und zwei Krötenarten sowie vier verschiedenen Froscharten. Alle laichen in den Kreuzer Teichen und in drei Wochen kann man dann zehntausende Kaulquappen beobachten.

Allerdings machte Dr. Große deutlich, dass der Zaun nicht über Jahrzehnte betreut werden könne. "Sinnvoll wären dauerhafte Durchlässe", so Große. Zu diesem Vorschlag existiere bereits eine Konzeptstudie des Naturschutzbundes Halle. Denkbar ist auch, die Raumbeziehungen der Amphibienpopulation schrittweise zu verändern. "An der MLU laufen schon ökologische Vorplanungen für eine Pilotstudie", betonte der Zoologe.

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