Landesverwaltungsamt zeigt Schau über Alleinerziehende

von 9. Mai 2012

 Einelternfamilien, alleinerziehende Mütter – sie sind Organisationstalente, Alleinunterhalterinnen, Wertschöpferinnen, Hoffnungsträgerinnen. So präsentiert sie Linn Kraft in ihrer Imagekampagne, die darauf zielt, die spezielle Situation alleinerziehender Mütter unserer Gesellschaft in den öffentlichen Fokus zu rücken.  Dies tut sie mit Humor und fröhlich bunt, ihre alleinerziehenden Mütter kommen als Supermamas ins Bild, bewusst in Bezug auf „Superman“ konzipiert, ohne dabei den gesellschaftlichen Missstand auszublenden oder in eine rein defizitäre Position zu verfallen. Dabei liegt ihr Fokus auf den Müttern, da sie ihr eigenes Selbstverständnis als alleinerziehende Mutter thematisiert.  Auf 12 großflächigen Tafeln, ursprünglich Bestandteil ihrer  Bachelor-Arbeit, präsentiert Linn Kraft ihre Supermamas seit dem 8. Mai 2012 im Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt in einer Ausstellung, die durch den Präsidenten des Landesverwaltungsamtes Thomas Pleye eröffnet wurde. Jutta Jahn, Kunstwissenschaftlerin aus Halle, führte in die Ausstellung ein.  Die Exposition wird ergänzt durch Informationen des Landesverwaltungsamtes über die zahlreichen Unterstützungsangebote des Landes für Alleinerziehende von Berufsqualifizierungsmaßnahmen bis hin zu verschiedenen Fördermöglichkeiten. Zu besichtigen ist die Ausstellung bis zum 31. Mai 2012 im Landesverwaltungsamt, Ernst-Kamieth-Straße 2 in Halle (Saale), Foyer, 2. Etage. Linn Kraft lenkt engagiert und emphatisch-wertschätzend den Blick auf eine Lebensform, die in Ostdeutschland die am stärksten wachsende Familienform darstellt, wobei Sachsen-Anhalt hier neben Berlin die Spitze hält. Aber auch in den alten Bundesländern wächst die Anzahl der Einelternfamilien stetig. Gemäß aktuellen statistischen Erhebungen lebten im Jahr 2010 rund 2,6 Mio. Menschen im Status Einelternfamilien. Neun von zehn Einelternfamilien haben die Mutter zum Familienvorstand, die Gewichtung auf die Mütter ist daher nicht ganz unberechtigt.   „Es ist ein wichtiges Anliegen, den alleinerziehenden Eltern auch einen Verbleib oder Einstieg ins Erwerbsleben zu ermöglichen“, so Präsident Thomas Pleye in seiner Eröffnungsrede. „Überregional auffällig ist die problematische Arbeitssituation alleinerziehender Frauen. Trotz eines statistisch belegten gut durchschnittlichen Bildungsniveaus sind nach wie vor überproportional viele Alleinerziehende abhängig von Leistungen, die über Hartz IV gewährt werden. Mitte des vergangenen Jahres waren das fast 36 % der Alleinerziehenden mit einem Kind, 45 % der Alleinerziehenden mit zwei Kindern und fast 70 % der alleinstehenden Eltern, die drei oder mehr Kinder haben.“ Sie durch gezielte Angebote wie familienfreundliche Arbeitszeiten, flexible Kinderbetreuung oder gezielte Weiterbildungsmaßnahmen zu unterstützen, sei nicht nur angesichts wachsenden Arbeitskräftemangels ein Gebot der Stunde. Das Ausstellungsprojekt ist eine  Kooperation des Landesfrauenrates Sachsen-Anhalt e.V. und des Dornrosa e.V., Halle und wird mit Unterstützung des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt gezeigt.