Landgericht am Hansering lädt ein

von 25. Oktober 2010

Im kommenden Jahr soll das Landgericht am Hansering in Halle (Saale) fürt gut 15,7 Millionen Euro saniert werden. Zuvor können Interessierte aber – auch als Nichtangeklagte oder Zeugen – einen Blick in das 105 Jahre alte Gebäude werfen, das zwischen 1903 und 1905 nach wilhelminischer Baukunst erbaut wurde. Architekten waren Paul Thoemer und Karl Illert.

Am kommenden Samstag wird von 10 bis 17 Uhr zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Nachgestellte Gerichtsverhandlungen zu unterschiedlichen Themen, Führungen durch das historische Gebäude sowie etliche weitere Präsentationen rund um die Arbeit der Justiz geplant.

Der „Tag der offenen Tür“ beginnt um 10.00 Uhr mit der Eröffnung der Ausstellung „20 Gerichtsgebäude in Sachsen-Anhalt – 20 Jahre rechtsstaatliche Justiz in Sachsen-Anhalt“. Der Rechtshistoriker Prof. Dr. Heiner Lück von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hat die Ausstellung konzipiert und besondere Gerichtsbauten in ganz Sachsen-Anhalt in den Mittelpunkt gestellt. Die Präsentation wird bis zum 3. Dezember 2010 während der Öffnungszeiten im Landgericht Halle zu sehen sein. Weitere Ausstellungsstationen in anderen Gerichten in Sachsen-Anhalt sind im kommenden Jahr vorgesehen.

Um 11.00 Uhr beginnen drei nachgestellte Gerichtsverhandlungen, bei denen es um „Eine Rassekatze bei Ebay“, um einen Fall von Körperverletzung sowie um eine „Rauferei mit tödlichem Ausgang“ geht. Die Verhandlungen werden bis zur Urteilsverkündung etwa anderthalb Stunden dauern. Eine Wiederholung ist für 14.00 Uhr geplant. Zwischen 11.00 und 15.00 Uhr laden Mitarbeiter des Landgerichts halbstündlich zu Führungen durch den Gebäudekomplex ein. Treff ist jeweils im Foyer im Erdgeschoss.

Permanente Präsentationen runden das Programm ab: So gibt es Informationen zu den verschiedenen juristischen Berufen. Mitarbeiter der Polizeidirektion Süd erlauben einen Blick in ein Tatort-Zelt mit Spurensicherung und 3-D-Tatortarbeit, und Vertreter der Polizeifachhochschule Aschersleben erklären, was Fingerabdrücke verraten. Besucher können außerdem den Weg einer Klageschrift am Landgericht Halle verfolgen, und der Landesbetrieb für Bildung und Beschäftigung der Gefangenen stellt vor, was hinter Gefängnismauern produziert wird. Der Präsident der Landesnotarkammer gibt schließlich kompetent Auskunft über Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen.