Lieber nüchtern als tot

von 17. April 2012

Mit dieser Fachstrategie möchten sie die Bürger erreichen und ein bewusstes Fahrverhalten erzielen. Durch erhöhte Risikobereitschaft, Aggressionen und ein falsches (Fahr)Verhalten hat die schwere der Unfälle in den letzten Jahren zugenommen.Somit gab es im Jahr 2011 von 76.333 Unfällen 181 Tote in Sachsen-Anhalt. Im Jahr 2010 waren es 68.768 Unfälle mit 157 Toten. Die aktuelle Unfalllage des ersten Quartals 2012 im Raum Sachsen-Anhalt Süd (Halle(S.), Saalekreis, Burgenlandkreis, Mansfeld Südharz) , weißt leider auf keinen Rückgang hin. So starben 2011, fünf Personen und 2012, sieben Personen im ersten Quartal. Des Weiteren gab es 514 Unfälle mit Personenschaden, im Vergleich 491 im Jahr 2011. Identische Zahlen wiesen die Unfälle mit schwerem Personenschaden mit 101 Unfällen in den Jahren 2011 und 2012 auf. Ebenso die Zahl von 521 Leichtverletzten.„Man muss mehr in die Richtung der Verkehrssicherheit machen. Verkehrsfragen muss mehr Zeit gewidmet werden“, so Herr Bischoff, vom Dezernat Einsatz. „Unser Ziel ist ein verkehrsbewusstes Verhalten zu schaffen.“Die meisten Unfälle ereignen sich unter Alkohol- oder Drogeneinfluss. Doch auch die Ablenkung durch Kopfhörer kann tödlich enden, wie am Mittwoch, den 21.03.2012 für einen Studenten auf der Magistrale. „So etwas muss verhindert werden“, betont Bischoff.Mit der Fachstrategie sollen die Hauptunfallursachen, wie mangelnder Sicherheitsabstand, unangepasste Geschwindigkeit, Wildunfälle, Vorfahrtsunfälle und Trunkenheitsfahrten bekämpft werden. Der Großteil dieser Unfallursachen ist durch bewusstes Verhalten hervorgerufen und daher vermeidbar, sodass der Inhalt der Fachstrategie eine verstärkte Polizeiliche Präventionsarbeit beinhaltet. Doch wie soll diese Fachstrategie umgesetzt werden?In erster Linie sollen Gespräche zwischen der Polizei und den Verkehrsteilnehmern geben. Mit Verkehrssicherheitssystemen soll die Bevölkerung mit Fehlverhalten und dessen Auswirkungen konfrontiert werden. So werden verschiedene Fahrsimulatoren eingesetzt. „Es soll ein Umdenken bewirkt werden“, so Hr. Kronenberg, Dezernat Prävention. Neben den Fahrsimulatoren sind auch Verkehrstage in Schulen, Kindersicherheit, eine Fotoausstellung zum Thema Drogen und Trunkenheit an Schulen, die Schulbusbegleiterausbildung für Ordnung und Disziplin, Schülerlotsen, Verkehrskontrollen zur Einschulung, Fernfahrer- und Bikerstammtische sowie Verkehrsschulungen im Bereich Senioren ein großes Thema.Das Hauptaugenmerk liegt in diesem Jahr zudem auf Verkehrsgroßkontrollen. Diese sollen monatlich zu einem wechselnden Thema stattfinden. Die Großkontrollen finden dabei nicht nur an Unfallschwerpunkten, wie dem Riebeckplatz oder dem Steintor in Halle statt, sondern auch an weniger unfallträchtigen Orten, um eine umfangreiche Informationsstreue zu gewährleisten. „Wir müssen die Bürger fit machen, und deshalb wird es in der nächsten Zeit im Kreis Sachsen-Anhalt Süd, mit Hilfe der Bereitschaftspolizei mehrere Großkontrollen geben. Die Polizei muss sichtbarer auf den Straßen sein und jeder sollte interessiert daran sein die Verkehrssicherheit auszubauen, denn wir brauchen mehr Verkehrsbewusstes Verhalten“, so Bischoff.