Meckelsche Sammlungen bei Führung zu erleben

von 15. Oktober 2010

Die Stadt Halle (Saale) besitzt eine der größten anatomischen Sammlungen Europas. Es ist ein Schatz, der in der Saalestadt schlummert. Unter Wissenschaftlern ist das bekannt. Nun können auch die Hallenser einen Blick in die historischen Sammlungen werfen.

Am Sonnabend, 23. Oktober, laden die acht Stadtsprung-Städte wieder zweit-gleich zur Erlebnisführung „Geheime Orte“ ein, dazu eben die Meckelschen Sammlungen. Die Sammlungen zeigen historische Medizinpräparate aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und des beginnenden 19. Jahrhunderts. Über Generationen beschäftigten sich die Meckels mit der menschlichen und vergleichenden Anatomie. Johann Friedrich Meckel d. J. gilt als Begründer der Lehre von Missbildungen. Nach ihm ist auch das Phänomen der Mehrfingrig- und Mehrzehigkeit benannt: das Meckel-Syndrom.

Der medizinische Höhepunkt des Rundgangs ist ein besonderer Schrank im Meckel-Kabinett, der exklusiv für die Führungsteilnehmer geöffnet wird. Darin wird das berühmte Meckel-Skelett aufbewahrt. Philipp Meckel, Professor für Anatomie, Chirurgie und Geburtshilfe an der halleschen Universität, wies selbst eine Anomalie auf: Sein Skelett verfügt über dreizehn Rippenpaare, statt der üblichen zwölf.

Die Führung beginnt um 9.00 Uhr an der Tourist-Information, Marktschlösschen. Die zweistündige Führung kostet 8,00 € pro Person. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl von 20 Personen sollten Karten in der Tourist-Information Halles reserviert werden.

Der Anatom Philipp Friedrich Theodor Meckel (1755-1803) hatte seine Sammlung einst angelegt, nach und nach wuchs die Anzahl der Exponate auf 3.500. Die Martin-Luther-Universität hatte die Sammlung nach dem Tode von Meckels Sohn Johann Friedrich von dessen Witwe gekauft – 25.000 Taler zahlte die Uni im Jahr 1836 für die mittlerweile über 12.000 Exponate.