Mehr Jugendliche in Obhut des Jugendamtes

von 11. Juli 2012

 53,8 Prozent der in Obhut genommenen Jugendlichen war unter 14 Jahre alt, zwischen 14 und 18 Jahren waren 534 Personen.Kinder und Jugendliche werden auf eigenen Wunsch oder auf Initiative Anderer (z. B. der Polizei oder Erzieher) in Obhut genommen, wenn eine dringende Gefahr für ihr Wohl besteht. Das Jugendamt sorgt für eine vorläufige Unterbringung, meist Stunden oder Tage, in einer Einrichtung, etwa in einem Heim, bei einer geeigneten Person oder in einer sonstigen betreuten Wohnform.Die behördlichen Maßnahmen wurden zu 51 Prozent durch soziale Dienste/Jugendamt sowie Polizei und Ordnungsbehörden angeregt. In 27 Prozent der Fälle erfolgte die Inobhutnahme auf eigenen Wunsch der Betroffenen, ein Jahr zuvor waren es 20 Prozent.Die am häufigsten genannten Anlässe für Schutzmaßnahmen waren mit 39 Prozent Überforderung der Eltern/eines Elternteils,  dicht gefolgt von Beziehungsproblemen mit 24 Prozent und Vernachlässigung mit 13 Prozent.  In 24 Prozent der Fälle dauerte die Inobhutnahme unter einem Tag an, in 25 Prozent der Fälle 15 Tage und länger.Bei den Inobhutnahmen spielt das Umfeld der Familie eine bedeutende Rolle. So lebten vor der Inobhutnahme 60 Prozent der Betroffenen bei einem alleinerziehenden Elternteil oder  bei einem Elternteil mit neuem Partner.Von den Betroffenen kehrten 49 Prozent der Kinder und Jugendlichen nach der Maßnahme in ihr gewohntes Lebensumfeld zurück (Personensorgeberechtigte, Pflegefamilie oder Heim). Für 8 Prozent der jungen Menschen endete die Maßnahme ohne anschließende Hilfe.