„… Mit und ohne Zucker“

von 18. September 2010

Er war einer der bekanntesten Humoristen und Karikaturisten der DDR: Arthur Epperlein – den Hallensern (zumindest den älteren) meist nur als Epper bekannt. 1919 in Danzig geboren, wurde nach dem Krieg Halle seine Heimatstadt, wo Epperlein 1995 auch starb.

Entdeckt wurde sein zeichnerisches Talent von der damaligen Tageszeitung „Freiheit“, wo (vor allem in den Wochenendausgaben) über dreißig Jahre lang seine humoristischen Karikaturen veröffentlicht wurden. Selbst in die „Presse des Klassenfeindes“ („Stern“, „Hörzu“ usw.) schafften es seine Bildwitze.

Die Witzzeichnungen waren so beliebt und gefragt, dass sie ab 1966 in regelmäßigen Abständen in rund einem Dutzend schmaler Bändchen veröffentlicht wurden. Die Bücher mit dem meist knallbunten Cover waren zu DDR-Zeiten „Bückware“ und Sammlerobjekt. Auch als begehrte Gewinne von Preisausschreiben waren sie in aller Munde.

Wie viel Cartoons Epperlein geschaffen hat, ist wohl eine Frage, die sich nicht genau beantworten lässt. Bereits im Vorwort zum ersten Epperbuch von 1966 ist die Rede von 4867 Zeichnungen. Da werden wohl im Laufe der Jahre noch einige Tausend dazu gekommen sein.

Der hallische Verlag & Verlagsservice Rüdiger Schneidewind setzt seit Jahren die Epper-Tradition fort und bringt die begehrten Epperbücher als Reprintausgaben heraus. Seit einigen Tagen liegt nun ein neues Bändchen vor (ein Nachdruck von 1970). Damit können die älteren Hallenser alte Epper-Erinnerungen auffrischen oder ihre Sammlung vervollständigen. Die jüngeren Saalestädte haben dagegen die Möglichkeit, die typischen Epper-Witzfiguren mit ihren Alltagssituationen und Missgeschicken kennenzulernen. Schmunzeln ist garantiert!

Manfred Orlick
Verlag & Verlagsservice Fa. Schneidewind Halle 2010, 4,00 €, 80 S., ISBN 978-3-939040-29-3