Oppiner „Siedlung am Park“ begeht in diesem Jahr 20-jähriges Bestehen

von 13. März 2013

In diesem Jahr blickt die Fördereinrichtung des PARITÄTISCHEN Sozialwerks Behindertenhilfe mit Stolz zurück auf eine bewegte Vergangenheit: Die „Siedlung am Park“ feiert ihr 20-jähriges Bestehen. Vor zwei Jahrzehnten übernahm der PARITÄTISCHE die Trägerschaft über die Wohnstätte in der Nähe von Halle. Die Geschichte der „Siedlung“ reicht derweil noch weiter zurück. Bereits 1964 wurde im Oppiner Schloss ein Krankenhaus für hirngeschädigte bzw. psychisch kranke Kinder und Jugendliche eröffnet. Die älteren Dorfbewohner können sich noch gut daran erinnern.

Und auch Gabi Stroh, langjährige Mitarbeiterin der Einrichtung, kennt aus den Erzählungen ihrer Mutter etliche Anekdoten aus dieser Zeit. 1984 fing die damals 24-Jährige als Hilfskraft in der „Siedlung“ an. Ganz unbekannt waren ihr Schloss und Park damals nicht. Schließlich hatte bereits ihre Mutter als Krankenpflegerin für die Kinder und Jugendlichen gesorgt. „Ich bin ebenso wie die anderen Oppiner mit der Einrichtung aufgewachsen“, erinnert sich die heute 52-Jährige: „Der Park war unsere Spielwiese.“ Die Lebenswege einiger Bewohner und ihr eigener kreuzen sich seit vielen Jahren. „Viele kamen damals in jungen Jahren zu uns. Wir haben uns ihrer angenommen, ihnen sofern es ging Lesen, Schreiben oder Rechnen beigebracht oder etwas Warmes zum Anziehen gestrickt“, erinnert sich Gabi Stroh, die später Ausbildungen als Krankenpflegerin und Heilerziehungspflegerin abschloss: „Wir haben das ganz intuitiv gemacht.“

Vor der Wende waren die Bewohner noch in großen Schlafsälen untergebracht. Kein Vergleich zum heutigen Standard. Nach dem Umzug 2002 aus dem baufälligen Schloss in die farbigen Neubauten in der Lindenallee sind alle Zimmer mittlerweile hochwertig ausgestattete Einzel- bzw. Doppelzimmer mit Duschbad. Neben einem Gemeinschaftsraum mit Küche gehören ein Pflegebad und Therapieräume zu den Häusern. Selbstbestimmtes Leben im individuellen Umfeld spielt eine große Rolle. Und nicht nur für die Bewohner änderte sich viel.
Ehemalige Hilfskräfte qualifizierten sich u.a. zu Heilerziehungspflegern. Damit hielt zunehmend eine Professionalisierung der Förderung von Menschen mit Behinderung Einzug. Einen festen Platz in das Leben der Gemeinde nahmen und nehmen die Bewohner schon von Kindesbeinen ein. „Wir legen großen Wert auf die Bewahrung der Individualität jedes Einzelnen“, sagt Einrichtungsleiterin Christiana Krause. Sie hat „Hochachtung“ vor den Leistungen ihrer Mitarbeiter und blickt gemeinsam mit Bewohnern und Kollegen auf dieses besondere Jubiläum: „Den familiären Charakter haben wir uns bewahrt. Genau das zeichnet uns aus.“