Orte der Besinnung

von 18. August 2009

Orte der Besinnung stehen zur Nacht der Kirchen 2009 im Mittelpunkt des Programms der Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale). Neben St. Georgs-Kapelle und Orthodoxer Hauskirche ist das Francke-Wohnhaus erstmals im Programm. Von hier aus lenkte August Hermann Francke den Aufbau seines Werks, das als Zeichen tätiger Nächstenliebe in die Geschichte einging.

Ein Stück Brot für den hungrigen Magen, etwas gegen den Durst, einen Schlafplatz in der Nacht? All das konnten Arme im Mittelalter im Kloster bekommen. Reformatoren und Pietisten nahmen aber die Bürger der Städte in die Pflicht christlicher Armenfürsorge, auch August Hermann Francke in seiner Almosenordnung für Glaucha. Als angesichts des Massenelends im 19. Jahrhundert Kommunen und Staat an ihre Grenzen stießen, setzte eine neue Bewegung der Nächstenliebe ein: die neuzeitliche Diakonie. Ihr prominentester Kopf, Johann Hinrich Wichern, erhielt 1851 von der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg die Ehrendoktorwürde. In Halle wurde 1857 das Diakonissenhaus eingeweiht und 1898 die Stadtmission gegründet – Institutionen, die noch heute die Stadt prägen. Seit diesem Jahr ist auch die zentrale Geschäftsstelle der Diakonie Mitteldeutschland in Halle ansässig.

Programm:
Francke-Kabinett und Bibelmansarde laden zur Nacht der Kirchen ein, den Theologen Francke näher kennen zu lernen und sich rund um die Bibel zu informieren. Der Eintritt ist frei.

19Uhr /21 Uhr
Philoxenia – Gostepriimstvo – Gastfreundschaft
Führung durch die St. Georgs-Kapelle und die Orthodoxe Hauskirche
Prof. Dr. Hermann Goltz, Dr. Anna Briskina-Müller

20.00 Uhr
Bürgertum und Nächstenliebe. Die Anfänge der institutionellen Diakonie in Halle
Vortrag in der Reihe zur Reformationsdekade
Dr. Sebastian Kranich
St. Georgs Kapelle