Die Stadt Halle (Saale) gibt für das Stadtmarketing jedes Jahr 1,1 Millionen Euro aus, dafür sollte sie mehr als blödsinnige Vorschläge erwarten dürfen, erklärte der Stadtvorsitzende der Linken, Swen Knöchel. Ein gutes Stadtmarketing muss unsere Stadt in ihrer ganzen Vielfalt potentiellen Besuchern nahe bringen, macht der Politiker deutlich. Halle als einen Ort von Schildbürgern zu vermarkten ist weder klug, noch rechtfertigt es den Einsatz knapper kommunaler Mittel. Die Stadt sollte für die Zukunft genau prüfen, wen sie mit ihrer Vermarktung betraut.Man wolle den Marktplatz als Treffpunkt für Menschen haben, und nicht als Parkplatz, erklärte der Fraktionsvorsitzende der bündnisgrünen Stadtratsfraktion Oliver Paulsen. Den Markt auch nur zeitweise als Parkplatz zu nutzen lehne ich ab, denn es gibt kaum tristere Orte als Parkplätze. Er übt dabei auch Kritik an der Arbeitsweise des Stadtmarketings. Der offenbar hinter diesem Vorschlag steckende Gedanke, Halle um jeden Preis in die Schlagzeilen zu bringen, lässt an einem zielgerichteten Aufgabenverständnis zweifeln. Halle müsse mit seinen Stärken bekannt gemacht und nicht mit unausgegorenen Ideen in Verruf gebracht werden. Auch das Stadtmarketing sollte mitbekommen haben, dass Stadtverwaltung und Stadtrat seit Jahren versuchen, die Altstadt vom Autoverkehr zu entlasten und damit für Nutzer und Bewohner attraktiver zu machen. Dieses Anliegen spielt beispielsweise eine zentrale Rolle in der aktuell diskutierten Weiterentwicklung der Verkehrsentwicklungsplanung. Paulsen bringt alternative Ideen ins Gespräch wie eine HAVAG-Ticketerstattung oder einen Lieferservice für sperrige Einkäufe.