Paulusfest bei hochsommerlichen Temperaturen

von 6. Juni 2010

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Eigentlich wurde das 21. Bürgerfest rund um die Pauluskirche, allgemein als "Paulusfest" bekannt, um eine Woche verschoben, weil am angestammten letzten Maisonntag das IBA-Projekt „Hoch-Zeit“ auf der Hochstraße stattfand, allerdings bei strömendem Regen.

Doch jetzt könnte man sagen: Die "Bürgerinitiative Paulusviertel e.V.", welche das größte nicht-kommerzielle Bürgerfest unserer Stadt ausrichtete, hat gewusst, dass das Wetter an diesem Sonntag, den 06. Juni 2010, sonnig, heiß und vor allem trocken werden wird. Auch wenn aufgrund dieser Terminverschiebung das "Paulusfest" taggleich mit dem Stadtteilfest Silberhöhe und den Händelfestspielen stattfand, war der Andrang rund um die Pauluskirche nicht geringer, als die anderen Jahre. “Es waren geschätzt mehr Besucher als in den vergangenen Jahren”, meinte Mitorganisator Detlev Haupt im Gespräch mit HalleForum.de.

Nachdem im Programm der Eröffnung der Händelfestspiele „kein Bedarf“ für die Mitwirkung des Kinder- und Jugendchores unserer Stadt war, nahm dieser gern die Einladung der Bürgerinitiative an zur Eröffnung um 11 Uhr zu singen.

Hanna Haupt, Vorsitzende der Bürgerinitiative, dankte den langjährigen, aber vor allem auch neu hinzugekommenen Mitstreitern, den Sponsoren (hier insbesondere der HWG, die die Kosten des Kinderfestes übernahm, sowie den Unternehmen der Stadtwerke, die sich um die Ver- und vor allem Entsorgung kümmerten, sowie einigen Unternehmern, die sich privat seit Jahren auch finanziell für das Fest engagieren). Auch dem Dezernat Sicherheit, Gesundheit und Sport unter Dr. Wiegand wurde Dank der Hilfe bei den diversen Anmeldungen und Genehmigungen ausgesprochen. Ein wenig verwundert waren jedoch viele Besucher, dass nicht etwa Wiegand als Stellvertreter für die nicht erschienene Oberbürgermeisterin ein Grußwort hielt, sondern Hanna Haupt stattdessen Rüdiger Fikentscher als Vertreter des Landtages sprechen ließ. “Dabei gibt es vom Land keinerlei Unterstützung für das Fest”, so ein Teilnehmer.

Danach sangen und spielten 30 verschiedene Gruppen rings um den Platz. Ein besonderes Angebot gab es für Kinder und Familien: Drei Puppenbühnen spielten mehrmals am Tag ihre Programme, Clowns und Kinderzirkus, Ponyreiten und Kindereisenbahn und vieles andere waren zu erleben. Nicht zuletzt 150 Vereine und Kunsthandwerker bauten ihre Stände rund um die Pauluskirche auf und boten vielfältige Angebote zum Mitmachen. Insgesamt war es an manchen Stellen schon sehr eng, hier scheint das Maximum der Zahl der Stände am Innenring wohl erreicht.

Nicht zum ersten Mal problematisch wurde von einigen gesehen, dass die Musikbühne vor der Albert-Schweitzer-Straße für deren Lautstärke zu nah an der Puppenbühne gegenüber der Heinrich-Heine-Straße stand. Weder Puppenspieler noch Zuschauer konnten zeitweise ihr eigenes Wort verstehen. Hier sollte für das nächste Mal ein größerer Abstand geplant werden.

Erstmals gab es auch eine große Tombola (Hauptpreis: ein Kinderfahrrad), mit deren Erlös Renovierungsarbeiten am Spielplatz sowie dem vor kurzen aus baulichen Mängeln geschlossenen Bolzplatz am Rathenauplatz ermöglicht werden sollen. Mehr als 1.300 Lose á 0,50 EUR wurden verkauft. Wie Detlev Haupt von der Bürgerinitiative Paulusviertel gegenüber HalleForum.de sagte, seien in den vergangenen Jahren keinerlei städtische Mittel in den Spielplatz geflossen, der Bolzplatz ist bereits aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Wie gewohnt befand sich der Kinderflohmarkt auf dem Hasenberg und ebenfalls wie gewohnt gab es allerhand Leckereien wie selbstgebackenen Kuchen, Erbsensuppe aus der Gulaschkanone, Steaks und Würstchen und den hochsommerlichen Temperaturen angemessen: Eis. Insbesondere an Ständen, die exotische Speisen und Getränke anboten, bildeten sich schnell lange Warteschlangen. Wer nachmittags ein Eis wollte, musste sogar eine halbe Stunde warten. Stände aufgebaut hatten auch viele Biohändler, die selbstgemachte Lebensmittel anboten. Außerdem gab es gestrickte Kleidung für Babys, die Halleschen Behindertenwerkstätten waren vor Ort und boten ihre Produkte an.

Angesichts der Terminverschiebung erstmals dabei: Die Kinderstadt, die das "Paulusfest" nutzte, um gekonnt für sich zu werben.

Und nun die spannende Frage: Wird es es auch ein 22. Bürgerfest geben? Detlev Haupt hofft ja. Doch er selbst kann es aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr organisieren. Er hofft weiterhin auf Unterstützung der vielen Bürger. “Im Herbst treffen wir eine Entscheidung”, so Haupt. Auch Innendezernent Wiegand zeigte sich zufrieden, lobte das bürgerschaftliche Engagement und den friedlichen Charakter des Festes. Er hoffe dies werde zu einer Initialzündung für andere Stadtteile.