Paulusfest: Besucher scheuen weite Wege

von 29. Mai 2011

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So ein Bürgerfest zu organisieren, das ist viel Aufwand. Da müssen Straßensperrungen beantragt werden, Ausnahmegenehmigungen, Anträge, Gespräche, Planungen. Deshalb wollte die Bürgerinitiative Paulusviertel in diesem Jahr einmal etwas völlig neues probieren. Statt rund um den Hasenberg fand das 22. Paulusfest diesmal im ganzen Paulusviertel statt.

Mehr als 50 Höfe und Vorgärten lockten mit einem bunten Angebot von Theater über Musik und Artistik, es gab Flohmärkte, viel Selbstgebackenes und Selbstgekochtes für den Gaumen, handgefertigte Produkte wie Keramik und Textilien, Bastelstraßen und vieles mehr.

Doch die gute Idee hatte einen kleinen Haken. Der Mensch ist faul und läuft nicht gerne weit. Die Angebote waren flächenmäßig zu weit gestreut, bemängelten nicht wenige Besucher. Ihnen sei gesagt, dass die Bürgerinitiative mehrfach Mitstreiter für die Organisation des Festes gesucht hat. Insofern hätte sicher jeder seinen eigenen Beitrag zur Ausgestaltung liefern können.

Besucht waren vor allem die großen Angebote. So hatte das Jugendamt erstmals seinen Garten geöffnet, der künftig als Familiengarten täglich bis 19 Uhr geöffnet ist. Anlässlich der Eröffnung zum Paulusfest gab es einen Flohmarkt, Informationsstände zum Beispiel vom Kinder- und Jugendrat sowie ein Glücksrad mit vielen tollen Gewinnen. Auch der Garten der Paulusgemeinde hatte mit seinen Angeboten einen regen Zuspruch. Dort präsentierte sich unter anderem die Kindernothilfe, es gab selbstgemachte Salate. Doch der Renner waren die Falafel von Mamad Mohamad. Der war selbst überrascht, wie schnell die arabische Spezialität weg ging. Denn schon nach etwas mehr als einer Stunde war der Teig komplett alle. Selbst Stunden später noch fragten Besucher nach den leckeren frittierten Bällchen, die aus einem Kichererbsenpüree hergestellt werden. Ebenfalls viel los war beim Riesenklein-Verein in der Steffenstraße sowie in der Internationalen Kita in der Herweghstraße. Manch anderes Angebot hingegen blieb kaum beachtet, es lag einfach nicht in der Nähe großer Anziehungspunkte oder zu weit weg von den wichtigen Wegstrecken. Hilfreich wäre auch ein großer Übersichtsplan mit allen Angeboten gewesen, meinten Besucher. Den gab es durchaus in Plakatform. Hinzu kamen auch Flyer, auf denen alle Angebote in einer Karte eingezeichnet waren.

Ein erster Überblick dürfte zeigen, dass weit weniger Besucher unterwegs waren als in den vergangenen Jahren. Der Ansatz ist gut, Bewohner können ihr Viertel genauer entdecken. Bei der Umsetzung gibt es sicher für das nächste Bürgerfest Optimierungsbedarf. Bleibt zu hoffen, dass sich möglichst viele Bewohner des Viertels schon im Vorfeld engagieren und nicht nur die Angebote in Anspruch nehmen wollen.