Pferderennbahn wurde zum Circus Maximus

von 15. August 2010

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Im alten Griechenlang und im Rom gehörten sie damals zu den sportlichen Großereignissen. Wagenrennen waren eine im alten Griechenland und Rom. Bis zu 385.000 Zuschauer konnten die spektakulären Wagenkämpfe im Circus Maximus erleben. Ganz so viele Besucher waren es nicht, die am Sonntagnachmittag den Weg zur halleschen Pferderennbahn. Es sollte ein wenig an den Monumentalfilm Ben Hur erinnern, versprachen die Veranstalter. 17 Wagenlenker mit wohlklingenden Namen wie Reiner der Göttliche, Ullius Ben Schur (Sieger des Wettkampfs), Martinus Verrücktus oder Der Gallier von Bärwalde kämpften mit ihren Pferdegespannen um den Sieg. Insgesamt 30 Rennen wurden ausgetragen.

Für die Teilnehmer mit ihren römischen Streitwagen – natürlich keine Originale, sondern nachgebaut – gab es Applaus vom Publikum. Das Sicherheitspersonal hingegen hatte alle Hände voll zu tun – zum Beispiel mit Kindern, die auf der Rennstrecke rumspielten. Und mit Erwachsenen, die sich enttäuscht vom Programm zeigten. "Erst wurde gesagt um 12 geht los, jetzt sagen sie 14 Uhr. Und um 14 Uhr vetrösten sie wahrscheinlich auf 15 Uhr", schimpfte eine Frau und wollte ihr Geld zurück. Denn 12 Uhr sollte das Wagenrennen eigentlich starten. 14 Uhr gings letzten Endes los. Eine lange Wartezeit, vor allem für Familien.

Und der versprochene “historische Markt mit zeitgenössischem Treiben und römischen Händlerständen, Gauklern und Legionären” (Zitat der Veranstalter) war auch eher ein Witz. Zwei Stände hatten das auch von Mittelaltermärkten bekannte Angebot aus Fellen (nicht nachgeprüft, ob Kunstfell) und Lederwaren. Der Rest waren die üblichen Verkaufsbuden. Da gab es Süßigkeiten wie Kräppelchen und Haribo, Currywurst und Bratwurst (für 3.50), Bier (2.50 Euro für 0,4 Liter) und Cola, Brezeln, Kartoffelecken – und eine Schlange am Toilettenhäuschen. Von einem historischen Marktreiben war das weit entfernt. Auch von Speerwerfen und Bogenschießen war nichts zu sehen. Das "bunte Rahmenprogramm" gab es nur im Werbeprospekt.

Und das alles für 20 Euro Eintritt …