Pilger stoppen in Halle

von 20. April 2010

Halles Sozialdezernent Tobias Kogge konnte am Montag im Ratshof eine Pilgergruppe aus Uelzen empfangen. Mit ihrer Wanderung von Hamburg zum Ökumenischen Kirchentag nach München wollen Dieter Morawietz, Steffen Siegert und Maren Warnecke auf ihr Arbeitslosenprojekt „Woltersburger Mühle“ aufmerksam machen. Seit Ostersonntag sind die drei unterwegs, ihr Vorbild: die bekannten Pilgerwege nach Santiago de Compostela, Rom und Jerusalem.

Und die drei Pilger nehmen einige Strapazen auf sich. 13 Kilogramm Gepäck trägt jeder von ihnen bei sich, gut 25 Kilometer legen sie am Tag zurück. Am Montag führte sie ihr Weg nach Halle. „Wir können Verpflegung, Gastfreundschaft und Segen geben“, so Dezernent Kogge. Den Segen gab es von Stadtmissions-Pfarrer Peter Kästner. Und Tobias Kogge hinterließ noch den Stempel der Stadt im Pilgerbuch.

Viel sehen konnten die Pilger aus Zeitgründen in Halle nicht. Aber in Lettin erreichten sie eine Schlachterei und deckten sich erst einmal mit Wurst ein, die sie genüsslich auf dem Markt verspeisten. Das Genscherhaus wollen sie bei ihrem Weitermarsch Richtung Sachsen noch besuchen. Um den Rest der Stadt wie die Burg Giebichenstein, das Schokoladenmuseum und die Moritzburg kennenzulernen, wollen sie nach ihrer Pilgertour aber noch einmal privat nach Halle kommen. Jetzt geht es erst einmal weiter nach München. Die bayerische Landeshauptstadt soll am 12. Mai erreicht werden. Zuvor stehen unter anderem in Zwickau und Altenburg Zwischenstopps an.

„Wir pilgern für die Sache und gegen die Arbeitslosigkeit“, so Dieter Morawietz. Ziel ist es, den Bekanntheitsgrad der „Woltersburger Mühle“ zu erhöhen und Kontakte mit anderen Projekten und Initiativen zu schließen, in denen arbeitslose Menschen eine Chance auf den Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt erhalten. Außerdem wolle man darauf aufmerksam machen, dass zu viele Menschen ohne Arbeit sind und aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden. Die seit 25 Jahren leerstehende Woltersburger Mühle wird derzeit von 40 älteren Langzeitarbeitslosen hergerichtet zu einem Qualifizierungszentrum, in dem einmal 40 arbeitslose Jugendliche eine Tätigkeit bekommen sollen. Um die Jugendlichen auch wirklich auf dem Arbeitsmarkt vermitteln zu können, legt man besonders wert auf die Qualität der Weiterbildung. „Wir wollen den Jugendlichen was vernünftiges beibringen“, so Steffen Siegert. Deshalb habe man auch Handwerker angeheuert, die sich um die Jugendlichen kümmern.

Dieter Morawietz stellte am Ende noch klar: „trotz Schmerzen und Blasen geben wir nicht auf.“