Poli Reil wird 60

von 1. November 2010

Reilstraße, Reileck, Reilsberg, Reilshof – kein anderer Bürger unserer Stadt ist auf dem hallischen Stadtplan so fest und häufig verankert wie der Stadtphysikus und Erneuerer der Medizin sowie auch verdienstvolle Förderer des kulturellen und wirtschaftlichen Lebens der Saalestadt.

Benannt nach dem Mediziner ist auch die Poli Reil. Sie feiert in diesem Jahr ihr 60 jähriges Jubiläum. Das Diakoniewerk Halle gliederte die Poli Reil im Jahr 1991 an ihre Stiftung an und sicherte damit deren Fortbestand. Seither gibt es zwischen der Einrichtung und dem Diakoniekrankenhaus viele Synergieeffekte, so etwa die rasche und unkomplizierte Weiterbehandlung im stationären Bereich.

Zum Jubiläum der Poli wird an den Namensgeber erinnert. Zu sehen ist noch bis Ende Januar ob Foyer des Diakoniekrankenhauses die Ausstellung „Johann Christian Reil. Gelehrter, Arzt und Bürger“, die in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv entstanden ist. „Wir freuen uns für diese Ausstellung im Stadtarchiv Halle einen kompetenten Partner im Boot zu haben, “ erklärt Krankenhausdirektor Dr. R. Polgar.

Das Stadtarchiv und die Zentrale Kustodie der Martin-Luther-Universität unternahmen auf der Basis ihrer Archivalien sowie von Leihgaben anderer Archive, Museen, medizinischer Institute und aus Privatbesitz eine Gesamtschau auf das Leben des Gelehrten, Arztes und Bürgers Reil. Schwerpunkte der Präsentation sind Reils Studienzeit und Promotion, sein familiäres Umfeld und medizinisches Wirken unter den Aspekten universitäre Forschung und Lehre, Publikationstätigkeit, ärztliche Praxis als Stadtphysikus und Hospitalarzt, Würdigung seines wissenschaftlichen Wirkens durch Mitgliedschaften in Akademien, aber auch seine Aktivität im Lazarettwesen zugunsten der Opfer der Kriege der napoleonischen Zeit. Insbesondere waren die zukunftweisenden Neuerungen, die Reil erstrebte, aber oft erst nach seinem Tode umgesetzt werden konnten, Teil der Präsentation in einer Ausstellung des Stadtarchivs von 2009 bis 2010.