Projektwoche und Fest am Elisabeth-Gymnasium Halle

von 14. Juni 2012

Schule ganz anders: Zum 20. Geburtstag ihres Elisabeth-Gymnasiums Halle haben sich Lehrer und Schüler eine besondere Arbeitswoche geschenkt. Unter dem Leitwort „Mit Wurzeln und Flügeln – Leben lernen“ arbeiten sie in mehr als 50 Projekten an Inhalten, die so nicht im Lehrplan stehen. Die Projektgruppen, die aus unterschiedlichen Jahrgängen zusammen kommen, sind dabei auch an Orten außerhalb des Schulhauses unterwegs.
 
Alle Anstrengungen der Woche münden am Samstag, dem 16. Juni, von 10 bis 14 Uhr, in einem Fest: Auf dem Schulgelände und im Schulhaus werden die Ergebnisse der Projektarbeit ausgestellt, aufgeführt oder laden zum Mitmachen ein. Zudem werden bei verschiedenen Wettbewerben erfolgreiche Schüler ausgezeichnet. Dafür reist eigens der Generalvikar des Bistums Magdeburg Raimund Sternal an. Mit dem unterhaltsamen Programm können Große und Kleine erfahren, wie am Elisabeth-Gymnasium „mit Wurzeln und Flügeln Leben lernen“ geschieht. Neben der geistigen und musischen Kost sorgen Grill- und Getränkestände sowie weitere kulinarische Köstlichkeiten auch für das leibliche Wohl der Festgäste. Bei schönem Wetter starten am Ende tausend Ballons mit der Nachricht vom 20. Geburtstag und seinem Motto in den halleschen Himmel.
  
 Im Mittelpunkt eines Projektes in der Gedenkstätte Roter Ochse stand Carl Lampert, ein von den Nationalsozialisten ermordeter Priester. Ihn für Jugendliche zu erschließen, war Anliegen der Zusammenarbeit der Gedenkstätte, mit Schülern des Gymnasiums und der Pfarrei Halle-Nord, die sich Lampert als Patron ihrer Kirchengemeinden wünscht. Im Rahmen des Projekts konnten die Mädchen und Jungen ihre Fragen stellen: Was hat Carl Lampert geprägt? Wieso standen seine Überzeugungen im Widerspruch zum Nationalsozialismus? Was wurde Carl Lampert von den Nationalsozialisten strafrechtlich vorgeworfen? Im Kern ging es in der außergewöhnlichen Arbeitswoche um den Blick auf einen Menschen, der als katholischer Priester von den einen hingerichtet, von den anderen selig gesprochen worden ist.
 
Im einem anderen Projekt unter dem Motto „Ich dreh am Rad“ erkundeten Jugendliche das Schulgelände hinsichtlich seiner behindertengerechten Bedingungen, erprobten sich in der Handhabung eines Rollstuhls und erlebten den Umgang mit alltäglichen Hindernissen für Rollstuhlfahrer.
 
Insgesamt arbeiteten die Schülerinnen und Schüler an Projektideen aus sieben Themenfeldern: von naturwissenschaftlich-technisch über musisch-künstlerisch, sportlich, zu gesellschaftlich und sozial sowie handwerklich und kulinarisch. Die praxisorientierten Ausbildungen von Schulsanitätern und Streitschlichtern ergänzten die Vielfalt der Angebote um Projekte, die für den schulischen Alltag nach der Projektwoche gleich hilfreich sind. Bemerkenswert ist zudem, dass die Mehrzahl der Projekte aus Schülerideen entstand und Eltern, Oberstufenschülerinnen und –schüler aber auch externe Partner die Lehrer bei der Leitung der Projekte unterstützten.