Raus aus dem Kultur-Lockdown

Raus aus dem Kultur-Lockdown
von 25. März 2021

Die vergessenen Verlierer der Pandemie

Es ist teilweise unverständlich, wieso der Profifußball weiterspielen darf, aber Kulturschaffenden die Arbeit untersagt ist. Die Situation ist angespannt und finanziell sind viele Menschen aus dem Kulturbereich am Limit. Der Bund investiert Geld in Industrien mit fossilen Brennstoffen oder in die Luftfahrt und die schutzbedürftigen Sektoren wie Gastronomie und Kultur werden stark vernachlässigt. Hilfsprogramme sind durch die monatelangen Verbote nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Kultur ist der größte wirtschaftliche Corona-Verlierer

Die Gewinne aus Kultur Einnahmen sind im letzten Jahr in ganz Europa um rund 31 % eingebrochen. Die Verluste sind sogar größer als in der Tourismusbranche. Im Bereich der Bühnenkünste musste man sogar Verluste von rund 90 % hinnehmen. Studienergebnisse haben zwar gezeigt, dass das Risiko einer Infektion bei Veranstaltungen relativ gering ist, geändert hat sich aber nichts.

Hohes Risiko für Superspreader-Ereignisse

Der Umgang mit der Kulturbranche ist sehr streng und die Veranstaltungen werden durch die Politik als Superspreader Events bezeichnet. Vor allem für die rund 50.000 Solo Selbstständigen könnte die Pandemie das Ende sein. Und die versprochenen Novemberhilfen sind bis Ende Januar immer noch nicht eingetroffen. Ob bei den ersten Lockerungen auch Kinos oder Konzerthäuser wieder öffnen dürfen, bleibt abzuwarten. Über das Kino Programm in Halle kann man sich aber jetzt schon informieren.

Zu wenig Einfluss auf die Politik

Auch die Kulturstaatsministerin fordert, dass der Kulturbereich bei den Lockerungen ebenfalls berücksichtigt wird. Beispielsweise Museen könnten sehr schnell wieder öffnen und Besucherströme sind leicht zu koordinieren. Der Einfluss scheint jedoch gering zu sein, viele Theater haben auch bereits angekündigt erst nach Ostern wieder öffnen zu wollen. Man sollte sich aber definitiv auf dem Laufenden halten, was Öffnungen angeht und die Kulturbranche weiterhin unterstützen. Nur so gibt es auch nach der Pandemie noch ein reichhaltiges Kulturangebot.

Schrittweise Rückkehr der Kulturszene

In einem drei Stufen Plan wollen die Bundesländer wieder Kultur möglich machen. Zunächst sollen Museen, Galerien, Gedenkstätten und Bibliotheken öffnen, spätestens parallel zur Öffnung des Einzelhandels. Dann folgen Freiluftveranstaltungen mit bis zu 250 Personen und anschließend Open Air Events mit bis zu 500 Personen. Spätestens wenn auch die Gastronomie wieder weitermachen darf, sollen Theaterveranstaltungen, Opernhäuser und Konzerthäuser sowie Kinos wieder öffnen. In geschlossenen Räumen sollen die Menschen dann mit einem Mindestabstand sitzen oder bei guter Belüftung in einer Schachbrettbesetzung, bei der ein Abstand von nur noch einen Meter benötigt wird.

Wichtigster Faktor ist eine gute Belüftung

Kultureinrichtungen haben bereits im letzten Jahr sehr gute Hygienekonzepte vorgelegt, die einen ausreichenden Schutz bieten. Masken, Abstand und die Vernunft der Menschen spielt dabei eine große Rolle. Das alles hatte funktioniert, genau wie die Nachverfolgung der beteiligten Menschen. Ein sehr wichtiger Faktor ist ebenfalls die Belüftung, welche auch bei kommenden Öffnungen berücksichtigt wird. Viele Einrichtungen haben bereits nachgerüstet und verfügen über ausreichende Lüftungsanlagen, wer das noch nicht gemacht hat, sollte diese je nach Bedarf nachrüsten.

Drei – Stufen – Plan – verschiedene Szenarien sind möglich

Die Öffnung Szenarien laufen immer parallel mit anderen Öffnungen. Dabei wird sich stetig am Inzidenzwert orientiert. Vor allem Veranstaltungen und Events, die draußen stattfinden, können dann auch zügig wieder mit einer Anzahl von zunächst 250 und dann 500 Besuchern stattfinden. Auch personalisierte Tickets und ein Alkoholverbot stehen im Raum. Freiluftveranstaltungen können somit auf lange Sicht wieder mit einer Auslastung von rund 40 % planen und Events in geschlossenen Räumen von 25 bis 30 %.