Rettung der Wipperliese

von 4. Januar 2015

Busse sollen angeblich Ersatz schaffen, die noch seltener fahren und noch weitere Wege zurücklegen müssen. Dies bedeutet für alle Schulkinder noch längere Schulwege. Auch ein zeitlicher Faktor muss in Betracht gezogen werden. Es herrscht Unverständnis und Wut unter den Menschen. Ein Hohn ist die in den Monaten/Jahren, vor dem Beschluss erfolgte Sanierung alle Bahnübergänge der Wipperliese. Diese Instandsetzung hat Millionen gekostet und war nun umsonst? Die ländlichen Gebiete werde durch solche Entscheidungen immer mehr abgekapselt und ins AUS geschossen. Das jeder einen PKW besitzt, davon kann nicht ausgegangen werden. Da die NASA nicht ausreichend finanziert ist heißt es, sind weitere Leistungsreduzierungen angeblich unvermeidlich.

Man kann sein Augenmerk doch nicht nur auf die Hauptverbindungen (zwischen den Großstädten) legen. Auf der einen Seite baut die DB die größte Eisenbahnbrücke durch die Elsteraue für ICE Züge, um die Städte noch schneller zu verbinden. Milliarden fließen in dieses Projekt, wo nur einige Züge am Tag diese Hochgeschwindigkeitsstrecke nutzen werden. Die ländlichen Regionen werden immer stiefmütterlicher behandelt. Gerade die alten Strecken in den Regionen, die Traditionsbahnen, müssen mehr Beachtung finden und erhalten bleiben.

Schon in Bezug auf die Umwelt bedeutet dies ein sehr großes Plus. Es wird geredet von Umweltverschmutzung, Feinstaub, grünen Plaketten und vielen mehr. Schließung von Bahnstrecken bringen eins mit sich, höheres Verkehrsaufkommen auf den Straßen und somit auch in Städten, dies wieder ruft vieler Orts den Parkplatzmangel auf den Plan, nur als ein Beispiel.

Viele Einwohner kleinerer Orte werden kaum noch mobil sein, da erfahrungsgemäß die Busse noch weniger fahren. Gründe gibt es viele und alle müssen durchdacht werden.

Den Menschen wird so ein Stück Heimat genommen und das ist es, was erhalten werden sollte.

Auch mehrere Fraktionen machten sich bisher für die Wipperliese stark.

Die Linke brachte im Dezember einen Antrag im Landtag ein:

„ Die Wipperliese ist als Bahnverbindung Klostermansfeld-Wippra ein identitätsstiftender und traditionsreicher touristischer Anziehungspunkt im Südharz. Der Beitrag, den die Bahnverbindung für die Region leistet, reicht über den reinen öffentlichen Nahverkehr hinaus und kann nicht durch Busverkehr kompensiert werden.

Mit ihrem Antrag (Drucksache 6/3650) fordert DIE LINKE die Landesregierung auf, die finanziellen Mittel für den Weiterbetrieb der Wipperliese in den Jahren 2015 und 2016 auf Grundlage des bisherigen Verkehrsvertrages zur Verfügung zu stellen und durch die NASA entsprechend umzusetzen.

Vertreter aller Fraktionen, die sich in den letzten Wochen öffentlich für den Erhalt der Wipperliese eingesetzt haben, können nun Flagge zeigen und diesen Antrag im Landtag unterstützen.“

DIE LINKE fordert seit Bekanntwerden der “Streichliste” der NASA die Rücknahme der Ausdünnungsentscheidungen und die zukünftige Finanzierung der Schülerverkehre aus Landesmitteln, wie es auch rechtlich korrekt wäre.“

Der Sangerhäuser CDU-Landtagsabgeordnete AndréSchröder erklärte dazu im Oktober bereits:

“Es ist richtig, sich über die Gestaltung des Verkehrsangebotes nach der Abbestellung Gedanken zu machen. Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, die Anbindung aller Orte entlang der Linienführung unter Nutzung der touristischen Potenziale zu gewährleisten. Das Land hat dafür bereits eine Summe von etwa 300.000 Euro jährlich in Aussicht gestellt. Der Landkreis muss sich nun entscheiden, ob er diese Summe für verbesserte Busverkehre mit kostenloser Fahrradmitnahme einsetzen will, oder ob es zu besonderen Gelegenheiten bzw. an den Wochenenden einen touristischen Bahnverkehr auf der Wipperliese geben soll. Die Wipperliese für Touristen zu erhalten und dafür die Landeshilfen zu binden, würde zur Voraussetzung haben, dass die Gleisinfrastruktur ohne Sperrungen zur Verfügung steht und der normale Linienverkehr über den Bus auf Rechnung des Kreises vorgenommen wird. Der Landkreis muss die verschiedenen Varianten nun bewerten, um dann zu entscheiden.”

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN kämpft für den Erhalt aller Bahnlinien auch den der Wipperliese

Die Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dr. Claudia Dalbert dazu:

„Die Landesregierung gefährde die Mobilität im ländlichen Raum und die Tourismuswirtschaft, sagt Dalbert. „Wenn die Landesregierung an den Rändern – bei der Wipperliese von Klostermansfeld nach Wippra, der Heidebahn von Wittenberg nach Bad Schmiedeberg und der Strecke von Merseburg nach Schafstädt – kürzt, dann schwächt sie so auch die Hauptstrecken..

Die drei zur Schließung vorgesehenen Strecken haben eine hohe Bedeutung für den Tourismus. Die Wipperliese für die Südharz-Region…

Damit leistet die Landesregierung einer weiteren Abwanderung aus dem ländlichen Raum Vorschub.”

Wer der Meinung ist, die Wipperliese muss erhalten bleiben, kann die Petition dazu unterzeichnen:

Zur Petition geht es [gt][gt] HIER