Roter Turm ist einer der Schönsten

von 8. April 2009

Imposant ragt der Rote Turm auf dem Marktplatz in Halle (Saale) mehr als 84 Meter hoch in die Luft und bildet gemeinsam mit den vier Türmen der Marktkirche die markante Silhouette der Saalestadt. Am Mittwoch, dem 15. April, um 20.15 Uhr wird der freistehende Uhr- und Glockenturm im spätgotischen Baustil im Fernsehmagazin „Top Ten“ des Mitteldeutschen Rundfunks vorgestellt.

Die Fernsehzuschauer des Magazins konnten in den vergangenen Wochen im Internet ihre zehn Favoriten aus 33 vorgeschlagenen Türmen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wählen. Unter den Gewinnern: Der Rote Turm. Während der Sendung „Top Ten“ lüftet Moderator Olaf Berger das Geheimnis, auf welchen der zehn Plätze es Halles Wahrzeichen geschafft hat. Im Fernsehbericht erzählt und singt der Gästeführer Klaus Kühner, alias Catch Bolder, Geschichten und Legenden zu dem imposanten Bauwerk. Zur Geschichte des Turms berichtet Ralf Jacob, Leiter des Stadtarchivs.

Der Rote Turm hat mit seinen 76 Glocken das größte Glockenspiel Europas und das zweitgrößte der Welt. Da für den Big Ben-Uhrenschlag oder „Westminsterschlag“ fünf weitere Glocken benötigt werden, ergibt sich eine Gesamtglockenzahl von 81.

Baubeginn für den Roten Turm war im Jahre 1418, fertig gestellt wurde er 88 Jahre später, im Juli 1506. Seinen Namen hat der Turm vermutlich von den Hinrichtungen, die einst an seinem Fuße vollzogen wurden. Die Figur des Rolands steht bis heute als Symbol der Blutgerichtsbarkeit unmittelbar am Turm.
Es gibt allerdings noch weitere Thesen über den Namen: Der Chronist Johann Christoph von Dreyhaupt vermutete 1749/50, dass der Turm seinen Namen wegen des ursprünglich roten Kupferdachs erhielt, der trotz der späteren Grünfärbung beibehalten wurde. Denkbar ist auch, dass der Name einen Bezug zu einem beteiligten Baumeister oder Architekten, Johannes Rode, aufweist, so dass im Volksmund der Begriff „Rode-Thurm“ entstand. Rode könnte allerdings auch als Stifter aufgetreten sein. Eine Inschrift über dem obersten Fenster der Südwand aus dem Jahr 1470 deutet auf eine Mitwirkung Rodes hin.