Salzwirker luden zur Salztafel

von 5. November 2010

Den traditionellen Böllerschuss zum Auftakt gab es zwar nicht, aber immerhin das Fahnenschwenken konnte trotz des kräftig wehenden Windes stattfinden: am Donnerstagabend hatte die Halloren-Salzwirkerbrüderschaft zu ihrer traditionellen festlichen Salztafel eingeladen. Gekommen war Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur – unter ihnen Staatsministerin Cornelia Pieper, Stadtwerke-Chef Wilfried Klose, HFC-Präsident Michael Schädlich, ARGE-Chefin Sylvia Tempel, Landesverwaltungsamts-Präsident Thomas Leimbach und Bischof Gerhard Feige.

Den Festvortrag des Abends hielt Leopoldina-Präsident Jörg Hacker. Er sprach über den Silberschatz der Halloren als bedeutendes Kulturgut Deutschlands. “Das weckt Begehrlichkeiten”, so Hacker, der vom Inflationsjahr 1922 berichtete. Damals habe ein amerikanischer Geschäftsmann den Silberschatz zu einem Spottpreis erwerben wollen. “Letztlich siegte jedoch die Beherztheit einiger Halloren, denn ein Verkauf war nur möglich, wenn alle Brüder zustimmten.” Doch das überhaupt ein Verkauf in Erwägung gezogen wurde, brachte einiges ins Rollen. Noch im selben Jahr wurde der Silberschatz ins Verzeichnis der national wertvollen Kunstwerke eingetragen. Vor einem Verkauf ins Ausland ist der Silberschatz geschützt. Das wurde 2008 sogar noch einmal per Gesetz bestätigt, wusste Hacker zu berichten. Aus dem Kultusministerium habe er die Information erhalten, dass der Silberschutz das am längsten eingetragene Kulturgut des Landes ist. Für Hacker ein wichtiger Grund, warum das Salinemuseum ein weiterer Leuchtturm in der halleschen Museumslandschaft sein sollte.

Die Besonderheit der Salztafel: es wird aus den Silberbechern der Halloren getrunken. Aus hygienischer Sicht sogar eine gute Idee. Laut Hacker befinden sich auf Silber tausend Mal weniger Keime als auf Edelstahl. Umrahmt wurde das Programm musikalisch unter anderem von Kammersänger Jürgen Trekel.