Schornsteinfeger, ein Beruf im Wandel

von 27. Oktober 2009

Im Rahmen einer Festveranstaltung wurden am Dienstag im Landesverwaltungsamt in Halle (Saale) sieben Bezirksschornsteinfegermeister in den Ruhestand verabschiedet. 21 neue Handwerker erhielten ihre Ernennung, darunter Andy Loer und Jörg Horenburg aus Halle (Saale).

Peter Kuras, Vizepräsident des Landesverwaltungsamtes, umriss in seiner Begrüßung schon kurz den Wandeln, den der Berufsstand in den letzten Jahren erlebt hat. Ein Schornsteinfeger sei heute nicht mehr nur Kaminkehrer, sondern moderner Experte in Sicherheitsfragen. Er ist sind für den vorbeugenden Brandschutz zuständig, wirkt an Bauabnahmen mit und ist auch als Energieberater tätig.

Und es stehen weitere Veränderungen im Handwerk der “Glücksbringer” an, auf die Thomas Leimbach, Präsident des Landesverwaltungsamtes, hinwies. Am 29. November 2008 wurde das Gesetz zur Neuregelung des Schornsteinfegerwesens in Kraft gesetzt. Es soll den Markt liberalisieren. Denn das neue Recht trennt zwischen den hoheitlichen Aufgaben der Gefahrenabwehr und den privatrechtlich-handwerklichen Schornsteinfegerarbeiten. Ab 2013 darf ein Hauseigentümer selbst einen zugelassenen deutschen Schornsteinhandwerksbetrieb seiner Wahl beauftragen. Bis dahin sind noch die Bezirksschornsteinfegermeister zuständig. Kehrbezirke selbst gibt es nicht mehr lebenslänglich, sondern befristet auf 7 Jahre nach Ausschreibungen. Und auch der demografische Wandel wird sich bemerkbar machen. Schon jetzt ist die Zahl der Kehrbezirke seit der Wende um ein Drittel auf 246 gesunken.