Schulen in der DDR

von 28. Februar 2011

Das Schulsystem der DDR basierte auf einem einheitlichen Lehrplan und dem gemeinsamen Besuch der Polytechnischen Oberschule bis zur 10. Klasse. Danach begann für die Mehrheit eine Berufsausbildung – oder für einen kleinen Teil die Abiturphase auf der sogenannten erweiterten Oberschule.

Die Zulassung zum Abitur hing jedoch nur zum Teil von den Leistungen des Einzelnen ab. Kinder politisch aktiver Eltern oder von ArbeiterInnen wurden bevorzugt. Besonders hart traf diese Reglementierung SchülerInnen, die aus einem christlichen Elternhaus stammten. Selbst mit einem sehr guten Abschluss blieb ihnen meist die Hochschulreife verwehrt.

Langes gemeinsames Lernen und die polytechnische Ausrichtung gelten auch heute noch bei vielen als modern. Andererseits darf man die starke ideologische Indoktrination (Fahnenappell, Staatsbürgerkunde) und Militarisierung (Wehrlager) nicht außer Acht lassen. Lassen sich diese beiden Seiten getrennt voneinander betrachten? Wie ist rückblickend das Verhältnis von Bildungsinhalten und -strukturen zu bewerten?

Darüber findet am 1. März um 19.30 Uhr im Stadtmuseum Halle (Saale) ein Vortrag und eine Diskussion mit Elke Urban, der Leiterin des Schulmuseums Leipzig, im Rahmen der Reihe “Schön war die Zeit…?” statt. Die Reihe ist eine Kooperation zwischen der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt und der Außenstelle Halle der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik.