Schulsozialarbeit gegen Gewalt

von 12. März 2009

Der Amoklauf von Winnenden, bei dem ein 17jähriger ehemaliger Schüler der Albertville-Realschule 15 Menschen und schließlich sich selbst getötet hat, sorgte auch in Halle (Saale) für Entsetzen. In der Stadtverwaltung fragt man sich deshalb, ob hier so etwas auch möglich ist.

Bildungsdezernent Tobias Kogge sieht die Stadt aber gut gerüstet. “Ich hoffe sehr, dass wir mit unserem System nicht irgendwann auch vor diesem Dilemma stehen”, so Kogge gegenüber HalleForum.de. Es sei ein gutes System der Schulsozialarbeit aufgebaut worden. Insgesamt stünden 15 Stellen für Schulsozialarbeiter bereit, jedoch seien derzeit nur 13 davon besetzt. Doch laut Kogge im Vergleich eine gute Ausstattung. Der Beigeordnete verwies auf Städte mit einer halben Million Einwohner, in denen es nicht einmal die Hälfte der in Halle verfügbaren Sozialarbeiter gebe.

Kogge hobt auch die Projekte mit anderen Trägern hervor. So kümmere man sich gemeinsam mit der Jugendwerkstatt Frohe Zukunft im Rahmen eines Förderprogramms um die Migranten. Für Hauptschul-Abbrecher wurde eine Zusammenarbeit mit der ARGE gestartet. Durch dieses umfangreiche Netzwerk bekomme man schneller mit, sobald sich Schüler in ihrem Wesen verändern. Man tue alles, dass sich die Kinder und möglicherweise auch die Eltern an die Berater wenden. Dies sei auch anonym möglich, so Kogge.