Schweigen vor Ort ist Bestätigung und Ermutigung für die Täter

von 20. Juli 2015

„Angriffe auf Wahlkreisbüros und Flüchtlingsunterkünfte sind weder in Sachsen-Anhalt noch bundesweit längst keine Einzelfälle mehr. Die Vorfälle vom Wochenende in Merseburg und Halberstadt reihen sich ein in eine ganze Serie fremdenfeindlicher Übergriffe, deren Zielscheibe nicht nur Flüchtlinge und Asylbewerber sind, sondern auch Andersdenkende und Menschen, die sich Fremdenfeindlichkeit entgegenstellen und sich vor Ort für Flüchtlinge engagieren. Zunehmend wird rassistischen Ressentiments nicht mehr nur verbal sondern offen gewalttätig Ausdruck verliehen.

DIE LINKE solidarisiert sich mit den Betroffenen in Merseburg und Halberstadt. Wir begrüßen die deutlichen Worte von Halberstadts Oberbürgermeister Andreas Henke, der die Vorfälle in seiner Stadt als „abscheuliche und widerwärtige Tat“ verurteilte und sich damit als verantwortlicher Politiker vor Ort klar und deutlich positionierte. Gerade das Engagement der politischen Verantwortungsträger vor Ort ist für die Unterstützung derjenigen wichtig, die Schutz suchen, und für diejenigen, die sie dabei unterstützen und sich damit offen gegen Unmenschlichkeit und Rassismus positionieren. Schweigen vor Ort ist letztlich Bestätigung und Ermutigung für die Täter.“