Seltene Blauschafe leben im Zoo Halle

von 15. Dezember 2010

Der Bergzoo in Halle (Saale) ist um eine Attraktion reicher. Vor anderthalb Wochen erhielt der Tiergarten auf dem Reilsberg auf Empfehlung des Europäischen Zuchtbuches für Blauschafe zwei Paare dieser imposanten Gebirgswiederkäuer. Blauschafe, auch Bharale genannt, leben im Himalayagebirge. Die Verbreitung erstreckt sich deshalb von China über Bhutan, Nordindien bis Nordmyanmar.

In Europa gibt es nur etwa 140 Tiere in 12 Zoos. Halle ist nun der zweite deutsche Zoo, der diese Tiere hält. Blauschafe sind entfernte Verwandte der Schafe und Ziegen und besitzen Eigenschaften beider Tiergruppen. Die Böcke haben prächtige Hörner und werden bis 75 kg schwer, die Weibchen sind etwas kleiner und haben nur zierliche Hörner. Namensgebend ist die bläulich-graue Fellfärbung.

Für den Zoo Halle ist es die erstmalige Haltung dieser seltenen Tiere in seiner fast 110-jährigen Geschichte. Damit schlägt der Zoo ein neues Kapitel seiner traditionsreichen Haltung von Gebirgswiederkäuern auf. Während die beiden erwachsenen Böcke aus dem Zoo de Lunaret in Montpellier, Frankreich stammen, kamen die beiden Weibchen aus dem Tierpark Berlin. Eine gute Basis für eine künftige Zucht.

Nach Beendigung der Quarantäne wurden die Tiere am Mittwoch erstmals gemeinsam auf die Außenanlagen gelassen und sind nun für die Besucher auch zu sehen. Das Gehege befindet sich unterhalb des Aussichtsturmes gegenüber der Zebraanlage. Momentan sind noch so genannte Flatterbänder oberhalb der Zäune angebracht, damit die Bharale zur Eingewöhnung die Grenzen ihres Geheges deutlich erkennen können.