Spende für die Saaleschule

von 17. Januar 2010

Am Samstag hat sich die Saaleschule bei einem Tag der offenen Tür künftigen Schülern und ihren Eltern vorgestellt. Vor allem das pädagogische Konzept der freien Schule überzeugt die Eltern, die ihre Kinder hier her schicken. Den integrativen Unterricht hat man sich an der Gesamtschule auf die Fahnen geschrieben. Behinderte lernen hier mit Nichtbehinderten Kindern gemeinsam. Aus Finnland haben die engagierten Eltern und Pädagogen, die vor drei Jahren die Schulgründung initiiert haben, mitgebracht. Dort kennt man keine Förderschulen, während in Deutschland an staatlichen Schulen ausgesiebt wird. Zwei festangestellte Förderschullehrer hat die Saaleschule. Auch das ein Unterschied zu den wenigen staatlichen Schulen, in denen integrativer Unterricht als Modellprojekt läuft – allenfalls für wenige Stunden in der Woche sind diese Pädagogen dort an der Schule. Für Dietrich Strech, Vorstandsmitglied des Trägervereins der Saaleschule, kann das keineswegs integrativer Unterricht sein.

Derzeit lernen an der Saaleschule 69 Mädchen und Jungen. 23 Kinder je Klasse – eine sechste und zwei fünfte Klassen gibt es momentan. Und das Interesse für die neuen fünften Klassen ist mehr als groß. Drei neue Klassen will man zum neuen Schuljahr aufnehmen. “Wir haben aber weitaus mehr Bewerber”, so Strech. “Wir können nicht alle Bewerber aufnehmen.”

Neben dem gemeinsamen Lernen aller Schüler steht aber auch die Ausprägung sozialer Kompetenzen im Mittelpunkt. Jeder Schüler hat eine eigene “Kreditkarte” – nicht zum Geld ausgeben, sondern zum Punkt sammeln. Die gibt es für alle, die sich engagiert einbringen – zum Beispiel den Müll rausbringen, von sich aus Tische abwischen, anderen Klassenkameraden helfen, den Küchendienst übernehmen oder einfach mal nur gut im Unterricht mitarbeiten. Was sie für ihre Punkte bekommen, das wussten die Schüler bis zum Samstag noch nicht. Dann wurde das Geheimnis gelüftet – wer zehn Kreditpunkte gesammelt hatte, bekam eine “Auszeit” von 30 Minuten. Diese kann der Schüler nehmen, wenn ihm im Unterricht gerade danach ist – und die Zeit zum Beispiel im Schulclub verbringen. Klassenarbeiten sind davon natürlich ausgenommen.

Und noch eine Überraschung gab es für die Schüler zum Tag der offenen Tür. Der Lions Club “Dorothea Erxleben” überbrachte einen Spendenscheck über 1000 Euro. Mit dem Geld sollen unter anderem eine Therapieschaukel und Material für den Sexualkundeunterricht gekauft werden. Spenden sind immer gern willkommen, freute sich Dietrich Strech. Denn Schulmaterialien sind teuer. Als langjähriger Schulleiter des Giebichenstein-Gymnasiums hat er gute Kontakte und konnte so Material für den Physikunterricht besorgen. Doch eine komplette Neuausstattung für die Schule würde 250.000 Euro kosten.