Sprachunterricht auch nächstes Jahr flächendeckend notwendig

von 14. Oktober 2016

Laut Erlass des Bildungsministeriums sollen die Kinder bis zu 18 Monate diese gezielte Förderung bekommen. Die meisten der über 7 000 Kinder sind jedoch erst seit weniger als zwölf Monaten an unseren Schulen. „Den Irrglauben, dass sich diese anspruchsvolle Aufgabe ab Januar mit nur noch 50 Kolleginnen und Kollegen bewältigen lässt, müssen die Verantwortlichen endlich ablegen. Andernfalls wird sich die jetzt schon katastrophale Unterrichtsversorgung im neuen Jahr nochmals deutlich verschlechtern“, sagte heute die Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt, Eva Gerth. Dies trifft dann nicht nur die Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, da die ca. 200 befristet eingestellten Sprachlehrkräfte häufig auch im regulären Unterricht an den Schulen eingesetzt werden und voll in die Unterrichtsversorgung eingerechnet sind.

Am 14. bzw. 19. Oktober tagen der Bildungs- und der Finanzausschuss des Landtages. Die GEW appelliert an die Mitglieder beider Ausschüsse, als ersten und dringendsten Schritt die Empfehlung für eine sofortige Verlängerung der Verträge bis zum 31. Juli 2017 zu geben. In einem zweiten und ebenso wichtigen Schritt sind Konzepte für die Weiterbildung und dauerhafte Beschäftigung dieser Lehrkräfte zu entwickeln, damit sie ab dem kommenden Schuljahr für alle Schülerinnen und Schüler den Unterricht absichern können. „Sachsen-Anhalt kann es sich nicht leisten, diese Lehrkräfte gehen zu lassen. Die Schülerzahlen steigen, die tatsächliche Unterrichtsversorgung liegt in allen Schulformen unter 99 Prozent, der Bund stellt auch für das nächste Jahr Milliarden für Integration bereit – wer jetzt nicht handelt, dem fehlt schlicht der Willen zu Verbesserungen im Bildungssystem“, erklärte Gerth abschließend.