Stadtansichten in Schokolade

von 3. September 2009

(una) Seit dem ersten März ist das Halloren Schokoladenmuseum um mehrere süße Exponate reicher. Im inzwischen erweiterten Schokoladenzimmer, bisher die Hauptattraktion des Museum, konnten die Besucher das Mobiliar aus den verführerischen Materialien der süßen Art bestaunen. Jetzt ist das Museum um weitere Ausstellungsstücke erweitert worden.
Einzelne Gebäude aus der historischen Altstadt Halle entstanden aus dem "Werkstoff" Schokolade, wie das Händelhaus, der Eselsbrunnen am alten Markt oder der Leipziger Turm. Und natürlich ist auch das Fabrikgebäude der Halloren Schokoladenfabrik zusehen, als älteste Schokoladenfabrik Deutschlands inzwischen auch ein Ort mit Geschichte.
130 000 Besucher kann das 1992 eröffnete Museum verbuchen. Aber ein Museum muss sich weiterentwickeln, „Man ist immer auf der suche nach dem Besonderen“, so Assistentin des Vorstandes Nadine Schindler zur Eröffnung. Als Sie mit der Idee des Nachbaues von Hallenser Gebäuden beim Vorstandsvorsitzenden Klaus Lellé anklopfte, war er sofort begeistert. „Ja das machen wir.“ waren seine Worte, ohne zu Fragen was es kosten würde.
Inzwischen sind viele Tage vergangen, aus denen Wochen wurden. Acht Modelle sind entstanden, bis zu einem Meter hoch (Marktkirche) oder auch 1.5 Meter lang (Hallorenfabrik). Sie wiegen zwischen 40 und 60 Kilogramm, zwischen 3 und 6 Wochen wurde in mühevoller Handarbeit von den Chocolatiers an den Objekten gespachtelt und gepinselt. Wahre Meisterwerke sind entstanden, die baulichen Details in ihrer Feinheit sind faszinierend. Aber auch kleiner Objekte sind entstanden, wie das Stadtwappen, Händel oder die Himmelsscheibe. Und, klein aber fein, eine lebende Legende in Schokolade ist entstanden, der ehemalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher ist zu sehen.

Kaum war die offizielle Eröffnung vorbei kam auch schon die erste Führung durch das Museum. Patricia Martin vom Hallorenmuseum konnte eine Klasse von angehenden Verkäuferinnen und Verkäufer aus Aschersleben begrüßen. Die 14 jungen Menschen mit ihren zwei Begleiterinnen von der Akademie Überlingen waren eine fröhliche und interessierte Truppe, der Museumsbesuch machte ihnen offensichtlich viel Spaß. So gab es viel Spaß bei den zwei Pionierpuppen, aber auch der männliche Schokoladenar….., Verzeihung ….hintern sorgte für Heiterkeit. Schokolade und verkaufen lernen, das passt schon zusammen, das inbegriffene Verkosten war das I-Tüpfelchen.

Ach ja, der Hintern, es ist eines der (kleinen) Kunstwerke von Anett Herrmann. Aber es gibt viele weitere schokoladigen Kunstwerke, entstanden unter den Händen des bekannten österreichischen Chocolatiers Gerhard Petzl. Sie bereichern die Ausstellung hervorragend. Von der kleinen Schokohand bis zur fast lebensgroßen „süßen“ Südseeschönheit reichen die Kunstwerke. Manche wurden extra für Halloren angefertigt.

Die Arbeit der kleinen Gruppe der Chocolatiers (Claudia Heiman, Madeleine Laurich, Anett Hermann und Tobias Bowitzky) begeisterte jedenfalls die rund 60 Gäste zur Eröffnung. Rund 700 Kilogramm Schokolade, 50 000 Euro und viel viel Arbeit wurde in die sehenswerte Ausstellungserweiterung investiert.


Klaus Lellé, Nadine Schindler, Norbert Böhnke


Die Hallorenfabrik


Die Chocolatiers


Der Leipziger Turm


Außenminister a.D. Genscher