Stadtgottesacker: neuer Glanz für alte Gruft

von 9. Juni 2009

(ens) Er ist ein Kleinod inmitten der Stadt: der hallesche Stadtgottesacker. Doch zwischenzeitlich war es um den 1557 angelegten Friedhof nicht gut aus. Zu DDR-Zeiten verfiel die denkmalgeschützte Anlage immer mehr. Spenden nach der Wende machten es möglich, den Stadtgottesacker zu retten. Und so werden nach und nach die Gruftbögen restauriert oder neu gestaltet.

So wie Schwibbogen Nummer 9. Seit Dienstag meißeln die Künstler Martin Roedel, Marcus Golter und Maya Graber am Mauerwerk. Zuvor hieß es noch, die in Originalgröße auf Folie aufgebrachten Reliefzeichnungen auf das Mauerwerk durchzupausen. Spätestens im September soll der Bogen in neuem Glanz erstrahlen, mit Schneckenformen und Frauenfiguren. Außerdem wird in der Mitte in runder Form das Wappen der Familie Tittel angebracht. Mehrere Familienmitglieder der Goldschmiedefamilie haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Ideen gibt es auch bereits für die Inschrift auf dem Schwibbogen. Doch eine letzte Entscheidung ist noch nicht gefallen. Die Künstler regten an, neben den Namen künftig auch die Funktionen und Berufe wie Stadtrat oder Leibarzt mit anzubringen.

Mit Fertigstellung von Bogen 9 erstrahlt denn die komplette Westseite am Stadtgottesacker in neuem Glanz. Ermöglicht wurden die Sanierung und Neugestaltung durch zahlreiche Spenden, unter anderem durch die ÖSA. Und auch Familie Tittel beteiligte sich beim aktuellen Bogen.