Stasi – ein Geheimdienst wie jeder andere?

von 15. Februar 2010

Am Donnerstag, den 18. Februar 2010, um 19 Uhr, hält Gerd Kowalski, Mitarbeiter bei der BStU, im Stadtmuseum Halle in der Großen Märkerstraße 10 einen Vortrag im Rahmenprogramm der Ausstellung „In diesen Tagen … Halle 1989/90“.

Im Vortrag wird die Entwicklung des DDR-Geheimdienstes von seiner Gründung durch ein Volkskammergesetz bis zu seiner Auflösung behandelt. Die Gründung erfolgte nach dem Vorbild der sowjetischen Tscheka, des späteren KGB. Der Referent stellt Struktur, Personalentwicklung und Arbeitsmethoden des Staatssicherheitsdienstes vor. Letztere gingen von der Anwendung physischer Gewalt – vor allem in den 50er Jahren – über Zersetzungsmaßnahmen und politisch-operatives Zusammenwirken (POZW) bis hin zum Einsatz inoffizieller Mitarbeiter (IM) in allen Bereichen des Lebens. Die gravierenden Unterschiede dieses Organs zu den Geheimdiensten demokratischer Staaten werden ebenso dargestellt, wie die Kriminalisierung jeglichen, von der Generallinie der SED abweichenden Gedankengutes sowie seine Auswirkungen im „sozialistischem Strafrecht“. Abschließend wird anhand von Dienstdokumenten des MfS und IM-Unterlagen aus dem ehemaligen Bezirk Halle gezeigt, dass die Staatssicherheit bis zu den letzten Tagen des DDR-Regimes aktiv war.

Die Veranstaltung ist kostenfrei.