Stasi in der Kirche

von 10. April 2011

Im nächsten Montagsgespräch in der Paulusgemeinde in Halle (Saale) soll ein weiteres „schwarzes Kapitel“ der DDR-Geschichte aufgeschlagen werden. Am Montag, 11. April, ist um 20 Uhr Altbischof Prof. Axel Noack zu Gast in der Robert-Blum-Str. 11a mit dem Thema: „Stasi in der Kirche“.

Selbst vor kirchlichen Mitarbeitern machten die Handlanger der Staatssicherheit nicht Halt. Zahlreiche Pfarrer, Diakone und andere kirchlichen Mitarbeiter wurden Opfer der Verlockungen oder der Erpressungsversuche der Stasi. Dies schlug tiefe Wunden in die Gemeinden. Misstrauen wurde gesät und aus bisherigen Vertrauenspersonen, zu denen man kommen konnte, in der Hoffnung auf Verschwiegenheit und Bestärkung wurden Verräter.

Immer noch tauchen in Gesprächen alte Vorwürfe gegenüber einzelnen Personen auf, wobei das Bedürfnis nach Aufarbeitung, Schuldeingeständnis, Versöhnung und Neuanfang immer lauter wird, nicht zuletzt durch die neu entfachte Diskussion durch die Äußerungen von Landesbischöfin Ilse Junkermann zur Versöhnung von Tätern und Opfern.

Ihr Vorgänger, Altbischof Axel Noack, der sich als Professor an der Martin-Luther-Universität besonders der Aufarbeitung der DDR-Kirchengeschichte verpflichtet sieht, wird in seinem Vortrag die Situation der damaligen Zeit aus seiner Sicht vor Augen führen.

In der anschließenden Diskussion, an dem sich hoffentlich viele Augenzeugen beteiligen werden, soll es auch um den gegenwärtigen Umgang mit Opfern und Tätern der Stasi gehen.