Stationen am Lutherweg vereinbaren engere Zusammenarbeit

von 19. November 2010

Die Stationen am Lutherweg in Sachsen-Anhalt wollen künftig enger zusammenarbeiten. Dies ist das Ergebnis einer Netzwerkkonferenz in der Lutherstadt Wittenberg, an der am Dienstag über 30 Vertreterinnen und Vertreter aus Kirchengemeinden sowie touristischen und kommunalen Einrichtungen entlang des Weges teilnahmen. Mit Blick auf eine bessere Kooperation wurden für die Regionen Wittenberg, Eisleben, Anhalt und Halle Stationsverbünde ins Leben gerufen, deren jeweilige Mitglieder den Weg im intensiven Austausch miteinander weiterentwickeln wollen. An alle Akteure des Lutherweges, aber auch an die breite Öffentlichkeit richtet sich der „Erste Lutherwegtag“, der am 29. Januar 2011 in Dessau stattfinden wird. Schwerpunkt der Vorträge und Diskussionsrunden wird das Thema „evangelisch pilgern“ sein.

Der Lutherweg Sachsen-Anhalt verbindet auf einem Rundkurs von 410 Kilometern die Lutherstädte Eisleben und Wittenberg und richtet sich an Pilger und Wanderer, die Natur, Kultur und natürlich authentische Lutherstätten in Mitteldeutschland erleben möchten. In den nächsten Jahren soll der Weg mit denen im Aufbau befindlichen Lutherwegen in Thüringen und Sachsen verbunden werden.

Organisiert wurde die Netzwerkkonferenz von der Lutherweg-Gesellschaft als Trägerin des Lutherweges. Im Mittelpunkt stand der Austausch zwischen Vertretern der einzelnen Stationen über Chancen und Verbesserungsmöglichkeiten für den Weg. Prälat Stephan Dorgerloh, Leiter der Geschäftsstelle „Luther 2017“ der Evangelischen Kirche in Deutschland, dankte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Netzwerktreffens für ihr Engagement am Lutherweg. Zugleich unterstrich er die Rolle des Weges im Hinblick auf das Reformationsjubiläum im Jahr 2017. „Dass dieser Netzwerktag auf so ein reges Interesse gestoßen ist, stellt eine gute Basis für die künftige Zusammenarbeit zwischen den Stationen dar“, sagte Sonja Hahn, Präsidentin der Lutherweg-Gesellschaft. Vizepräsidentin Elke Witt, zugleich Geschäftsführerin der „Tourismusregion Anhalt-Dessau-Wittenberg“, betonte: „Der Lutherweg hat ein außerordentliches Potenzial, das wir gemeinsam noch stärker nutzen müssen.“

Grundlage für die Diskussion zum Lutherweg war eine Untersuchung des Projektbüros Hildebrandt aus Heldrungen, das den Weg in den zurückliegenden Monaten ausführlich auf Service- und Wegqualität sowie auf Barrierefreiheit hin untersucht hatte. „Der Lutherweg ist etabliert, begehbar, erfahrbar und lebendig. Er führt durch Kulturlandschaften, die ihresgleichen suchen. Die Stationen haben einen weltgeschichtlichen Hintergrund – im Großen mit den Luthergedenkstätten wie im Kleinen mit den Kirchen am Wege“, sagte Projektleiterin Annette Hildebrandt. Zugleich benannte sie auch Probleme wie die zum Teil nur begrenzte Bekanntheit mancher Stationen am Lutherweg, die bisweilen nicht hinreichenden Öffnungszeiten sowie fehlende spirituelle oder Übernachtungsangebote.