Stifter hat Spuren hinterlassen

von 9. Oktober 2009

Der 9. Oktober 2009 ist ein besonderer Tag für die Paul-Riebeck-Stiftung zu Halle an der Saale. An diesem Freitag jährt sich zum 150. Mal der Geburtstag Paul Riebecks. Die Bewohner und Mitarbeiter der Altenpflegeheime treffen sich aus diesem Anlass zu Geburtstagskuchen und Kaffee.

Ein kurzer Blick zurück: Carl Adolph Riebeck (1821 – 1883) schaffte, aus armen Verhältnissen kommend, durch viel Ehrgeiz den Aufstieg zum Großindustriellen, der diverse Rittergüter, Bergwerke, Schwelereien sowie eine Brauerei besaß. Sicher wünschte er sich nichts sehnlicher, als dass seine Söhne sein Braunkohle-Veredelungsimperium weiter betrieben. Doch den beiden unterschiedlichen Brüdern Emil (1853 – 1885) und Paul (1859 – 1889) war eines gemeinsam: Sie hatten daran kein Interesse. Gefördert durch das väterliche Vermögen, gingen sie eigene Wege und hinterließen auf ihre Art Spuren in der Stadtgeschichte. Emil Riebeck blieb vor allem durch seine umfangreichen völkerkundlichen Funde im öffentlichen Gedächtnis. Er starb früh und hinterließ sein Vermögen dem sechs Jahre jüngeren Bruder.

Paul, ein leidenschaftlicher Jäger und königlicher Leutnant der Reserve, war jung bereits lungen- und nierenkrank, als er mit seinem Leibarzt auf eine Weltreise ging. Während dieser starb er nur einen Tag nach seinem 30. Geburtstag am 10. Oktober 1889. Als letzter männlicher Nachkomme der Riebecks setzte er in seinem Testament die Stadt Halle zum Erben ein und schrieb damit die wohltätige Familientradition fort. Er hinterließ mehr als zwei Millionen Mark zur Finanzierung eines Altenheims. Damit war die Basis für die Paul-Riebeck-Stiftung gelegt, die 1894 gegründet wurde und in deren Statut der Zweck niedergeschrieben wurde: „In einem zu erbauenden Pfründnerhause alten unbescholtenen und unbemittelten Leuten Wohnung und Unterhalt zu gewähren.“