Strukturelle Änderungen bei Uni Halle

von 1. Oktober 2010

Die Naturwissenschaftliche Fakultät III der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) trägt mit Beginn des Wintersemesters den Namen „Fakultät für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Geowissenschaften und Informatik“. Das bislang dort angesiedelte Institut für Mathematik ist in die Naturwissenschaftliche Fakultät II (neu: Fakultät für Chemie, Physik und Mathematik) verlagert worden. Das Land stellt der MLU die finanziellen Mittel für drei neue agrarwissenschaftliche Professuren zur Verfügung. „Das Ziel dieser Maßnahmen ist es“, die agrarwissenschaftliche Kompetenz der Hallenser Uni zu stärken und zu betonen“, sagt Kultusministerin Prof. Dr. Birgitta Wolff.

Auch Landwirtschaftsminister Dr. Hermann Onko Aeikens begrüßt die neue Struktur. „Als traditionell agrarisch geprägtes Land mit einer umsatzstarken Ernährungsbranche und als Land der erneuerbaren Energien braucht Sachsen-Anhalt eine leistungsfähige Agrarforschung und -ausbildung“, so Aeikens. „Ohne Forschung kann man den gestiegenen aktuellen Herausforderungen an eine insgesamt nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft nicht begegnen.“

Der Wissenschaftsrat hatte 2006 mit seiner Evaluierung der deutschen Agrarforschung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) hohe Chancen für eine Entwicklung zur führenden universitären agrarwissenschaftlichen Forschungs- und Ausbildungsstätte in den neuen Bundesländern eingeräumt.
Mit der Schwerpunktsetzung Pflanzenforschung und dem Ausbau des 2008 gegründeten Interdisziplinären Zentrums für Nutzpflanzenforschung (IZN) ging die MLU in den vergangenen Jahren wichtige Schritte in diese Richtung.

„Mit der landesseitigen Finanzierung von drei zusätzlichen Agrarprofessuren ist nun auch die personelle Aufstockung dieser Fakultät möglich“, zeigt sich Landwirtschaftsminister Aeikens erfreut. Kultusministerin Wolff betont, dass sich durch die personelle Verstärkung die Kooperationsbeziehungen des Instituts für Agrar- und Ernährungswissenschaften weiter ausbauen lassen: „Das Umfeld von Halle mit seinen verschiedenen außeruniversitären Forschungseinrichtungen“, so Wolff, „bietet dafür äußerst günstige Bedingungen.“ Zu den Partnern der Fakultät gehören u.a. das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa – IAMO, das Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie – IPB, das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung sowie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ.-

„Im Zusammenhang mit der Entscheidung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG), ihr Internationales Pflanzenbauzentrum in Bernburg-Strenzfeld zu errichten“, so Landwirtschaftsminister Aeikens, „erfährt auch der Studienort für Agrarwissenschaften in Sachsen-Anhalt eine enorme Aufwertung.“

Im Bereich der Agrar- und Ernährungswissenschaften der MLU werden gegenwärtig drei Bachelor-Studiengänge (Agrarwissenschaften, Ernährungswissenschaften, Management natürlicher Ressourcen) und fünf Master-Studiengänge (Agrarwissenschaften, Ernährungswissenschaften, Management natürlicher Ressourcen, Nutzpflanzenwissenschaften, Produktion und energetische Verwertung und Erzeugung von Biomasse) angeboten bzw. stehen kurz vor der Einführung.